Vom Winzerhaus zum Spital – Das Wein- und Heimatmuseum
Vom Winzerhaus zum Spital
Das Wein- und Heimatmuseum
Die Geschichte eines Hauses in Kurzform
1780 – Franz Josef Kiefer, Rebmeister des Markgrafen von Baden auf Schloss Staufenberg und Stabhalter von Durbach – Heimburg erbaut das
Winzerhaus
1875 – Die Stabsgemeinde Durbach erwirbt das Anwesen und errichtet darin ein Pfründnerhaus, das „Spital“, zur Versorgung von armen, alten und
kranken Dorfbewohnern. Die Betreuung erfolgt durch die barmherzigen Schwestern der Franziskanerinnen aus dem Kloster Gengenbach. 24
Betten stehen zur Verfügung, wovon drei für das Pflegepersonal vorbehalten sind.
Zum „Spital“ gehörte auch ein Nebengebäude mit Schlafraum, eine Scheune, ein Toten- bzw. Sektionsraum, ein Badezimmer und eine
Waschküche.
1926 Im Nebengebäude wird ein Badezimmer mit einer Badewanne eingerichtet. Dreimal in der Woche werden Bäder verabreicht. Es ist die einzige
Badeeinrichtung in der Gemeinde. Das Wasser wird aus einer ca. 200 m am „Kochberg“ gelegenen Quelle zum Brunnenstock geleitet. In einem
besonderen Krankenzimmer wurden bei Bedarf auch sonstige Kranke aus der Gemeinde versorgt und von den Schwestern sowie durch einen
von der Gemeinde organisierten Arzt behandelt.
Bild: Pfründnerhausinsassen im Jahre 1935
1967 Das „Spital“ wurde aufgelöst und zu einem „Lehrerwohnhaus“ umgebaut.
1982 Die Informationsgemeinschaft Durbacher Winzer und Landwirte schlägt dem Gemeinderat die Einrichtung eines Weinmuseums im ehemaligen
Pfründnerhaus vor.
1983 Der Förderverein „Wein- und Heimatmuseum in Durbach“ wird gegründet
Bild: Gründungsvorstand
Hans Weiner, Bürgermeister Heinrich Männle
1. Vorsitzender 2. Vorsitzender
Sammlung von Exponaten für das künftige Museum.
Sammlung von alten Baumaterialien für Baumaß-
nahmen des Museums.
1984/85 Der Winzerstammtisch beginnt mit Sanierungsarbeiten im Keller des ehem. Pfründnerhauses.
1986 Der Wagenschopf wird mit altem Bauholz in historischer Bauweise/Zimmermannskunst errichtet.
1987 In „Fronarbeit“ wird das Brenn- und Backhaus nach historischem Vorbild errichtet.
1988 Imkerverein und Wein- und Heimatmuseum errichten ein Bienenhaus.
1989 An der Ostseite des Gebäudes wird eine Überdachung zur Unterbringung alter Wagnergerätschaften erstellt.
1989-95 Das ehem. Pfründnerhaus wird von vielen ehrenamtlichen Helfern zum Museum umgebaut.
1995 Das Wein- und Heimatmuseum wird mit einem zünftigen „Burefeschd“ am 15. September eröffnet.
Zum Museum gehören:
- Das ehemalige Winzer- und Rebmeisterhaus mit dem in den ursprünglichen Zustand restaurierten Weinkeller.
- Das in „Fronarbeit“ neu errichtete Brenn- und Backhaus
- Der mit altem Baumaterial errichtete Wagenschopf mit Küferwerkstatt und „Trippel“
- Das Bienenhaus
2002 Die restaurierte Wasserpumpe von Schloss Staufenberg erhält am Museumsgebäude einen neuen Standort.
2009 Das Wein- und Heimatmuseum präsentiert sich auf einer Internetseite unter www.museum-durbach.de
2010/12 Das Museumsareal wird mit einem Mühlenhaus und einer historischen Getreidemühle ergänzt.
2017 Mit einem neuen Museums-Depot im Keller der Staufenbergschule hat das Wein- und Heimatmuseum ein umfangreiches „Archiv“ für viele
Exponate und Dokumente geschaffen.
2019 Das Wein- und Heimatmuseum beherbergt in 14 Ausstellungsräumen über 1000 Exponate zur Orts- und Heimatgeschichte
In einem kleinen Weinberg mit über 20 teilweise historischen Weinsorten wird ein „Museumströpfle“ gepflegt, das zu besonderen Anlässen
verwendet wird.
Auf einer museumseigenen (gepachteten) Obstwiese werden historische Obstsorten gepflegt. Mit der lokalen Apfelsorte „Ärberdiddle“ wird
jährlich in der Museumsbrennerei ein Apfelbrand erzeugt, der an der Museumskasse erworben werden kann.





