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Der Schlossbrunnen

 

– Kindlesbrunnen –

Als erster Staufenberger wird der letzte Gaugraf der Ortenau, ein Burkhard von Staufenberg“ genannt. Er regierte bis 1092 auf der Burg.

Bereits mit der Entstehung der Staufenburg um 1070 dürfte der Schlossbrunnen als Lebensgrundlage entstanden sein. Wasser war neben starken Schutzmauern und einem Bollwerk für eine dauerhafte Verteidigungsbereitschaft unverzichtbar.

In seinem heute noch vorhandenen Umfang und der Ausstattung , dürfte der Brunnen vermutlich im Zusammenhang mit der Sanierung der Burg im Jahre 1773 entstanden sein. Welche Bedeutung der Brunnen  für das Schloss hatte ist immer wieder alten Urkunden zu entnehmen. 

Zu bedenken ist, dass teilweise über 10 Familien (sogenannte Ganerben) innerhalb der Burgmauern wohnten. Jede Familie hatte ihren Burganteil baulich zu unterhalten und bei feindlichen Angriffen auch zu verteidigen. So waren z.B. Anno     1470 bei einem erwarteten Angriff der Württemberger, die Staufenberger mit folgenden Männern zu Verteidigung angetreten: Georg Bock von Staufenberg, Adam und Dietrich Hummel, Kaspar, Melchior und Jacob von Widergrün, Kaspar Pfaue der Alt, Friedrich und Wersich Bock, Kaspar und Adam Stoll, Burkhard und Rudolf Pfau von Riedberg.

Im Herbst 1693 besetzte ein Reiterzug des gefürchteten französischen Grafen und Feldmarschalls Mélac die Burg. Das Schloss sollte eine Festung werden. Der Plan des Feldmarschalls scheiterte aber, da es an genügend Wasser für eine so umfangreiche Besatzungsmacht fehlte.

Im „Lexikon von dem Großherzogthum Baden“, herausgegeben von J.B. Kolb im Jahre 1816, wird Schloss Staufenberg wie folgt beschrieben: 

„Das Schloss ist noch wohl gebauet, mit starken Mauern umgeben, und enthält 1 Kirche, 2 herrschaftliche und 15 Privathäuser, auch ist hier ein tiefer Brunnen.“ 

Einige dieser ehemaligen Häuser innerhalb der Burgmauern wurden zwischen 1832 und 1840 abgebrochen. 

Beim Erwerb des Schlosses mit den dazugehörigen Gütern durch Großherzog Leopold von Baden, im Jahre 1832, wurde der Schlossbrunnen ebenfalls gesondert angeführt als „ein diefer durchgehens mit Schalen eingelegter Brunnen woraus das Wasser mittelst eines unter einem Dach befindlichen großen hölzernen Rads, woran ein großer Eymer angebracht ist, geschöpft wird“.

Im Volksmund wird der Schlossbrunnen immer noch als der „Kindlesbrunnen“  bezeichnet. Den Kindern erzählte man früher immer, dass jungvermählte Paare ihre Kindle aus diesem Brunnen holten. 

Tiefe:                26 Klafter oder 156 Schue in den Fels gehauen
                         = 1 Klafter = 6 Fuß         1 Fuß = 30 Zentimeter 
                         Der Brunnen ist somit 46,80 m tief

Bei späteren Bauarbeiten wurde der Brunnen um ca 10 m zugeschüttet und hat jetzt noch eine Tiefe von ca 36 m.

Entstehung: Der Brunnen wurde vermutlich bereits bei der Entstehung der Burg um 1070 errichtet. In der jetzt noch vorhandenen Ausstattung wurde die Anlage mit dem Brunnengebäude vermutlich bei der Sanierung der Burg im Jahre 1773 errichtet.

Bis zur Installation eines elektrischen Pumpbrunnens, und Fassung von Quellen am „Leopoldsberg“ im Jahre 1919, war dieser Schöpfbrunnen wohl die einzige
Wasserversorgung auf Schloss Staufenberg

  1. das jetzige Wohngebäude,
    frühere Amthaus;
  2. den alten Thurm gegen die
    Gebirgseite;
  3. Raum zwischen Mauer und
    Schloßgebäuden;
  4. Kellergebäude, wo früher
    der „neue Bau“;
  5. Brunnenhaus;
  6. Thorweg;
  7. Thurm und Gefängniß, Altan;
  8. Zwingergarten;
  9. Spuren der alten
    Zwingermauer;
  10.  
  11. neue Oekonomiegebäude;
  12. ehemalige St. Georgskapelle;
  13. Stollenhaus, dann Küferei;
  14. Stallung (L., M., N. wurden 1832 
    wegen Baufälligkeit abgerissen);
  15. Weg nach Appenweier;
  16. oberer Garten, wo einst der 
    Widergrün Häuser;
  17. Weg nach Durbach;
  18. Schloßlinde;
  19. Rondell;
  20. Weg in den Stollenwald
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