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Durbach’s Kleindenkmale

Kleindenkmale und Sehenswürdigkeiten am Wegrand Zusammengestellt von Josef Werner

1)        Kellerbogen an der Bäckerei Müller

– Ein Hirsch ist das Kennzeichen des ehem. herrschaftlichen Jägers und Oberförsters Karl Schall, der dieses Haus errichtet hat. 

Seine Erben verkauften das Haus im Jahre 1842 an den Ober-Wund- und Hebarzt  Lorenz Ehrhardt, dessen Frau Sophie war die Tochter des damaligen Ratschreibers und Wirts von Bad Staufenberg. 

Ehrhardt beteiligte sich am Hecker-Aufstand – Badische Revolution 1848 – und musste deshalb flüchten. Er verkaufte das Anwesen am 10.Juli 1848 an Heinrich Bodenheimer, dessen Familie Bäckerei und Juden-Metzig bis 1939 betrieben (Deportiert am 27.10.1940). 

Nachfahren des Försters Schall betreiben heute in Amerika eine große Bierbrauerei. Markenzeichen ist der Hirsch. 

2)         Kellerbogen am Anwesen Männle, Tal

– Eine Brezel ziert den Kellerbogen. Die Brezel weißt auf die ehemalige Bäckerei Feger hin, die hier betrieben wurde. Als ein Bruder des Feger-Bäckers (heute Wörner-Feger) starb, wechselte ein Familienmitglied die Häuser. Seither ist die Bäckerei 3 Anwesen weiter.

3)         Bildstöckle-Nische im alten Amtshaus – ehem. Schwesternhaus

Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1750. Nach der Erbauung wohl Amtshaus der Herrschaft Staufenberg) 1919 wurde das Anwesen vom Frauenverein erworben zwecks Einrichtung einer Krankenstation und eines Kindergartens (Gründerin u.a. Freifrau von Neveu und Rosa Bodenheimer) – Anfang der 1930er Jahre wurde der Keller auch von der WG zur Weinlagerung genutzt.

In der Nische eine Holz-Statue des hl. Josef mit Zimmermannsbeil. Alter des Bildstöckle bzw. der Figur ist nicht bekannt. – Beim KiGa stand früher auch eine kleine Lourdes-Grotte.

4)         Altes Dr.Haus

ehemals Anwesen des Försters Huber – dessen Sohn war der bekannte Kunstmaler Hugo Huber + 1952 in München. 

Das Anwesen wurde 1925 von der Gemeinde erworben und diente dann auch als  Arzthaus. – Dr. Steiger   u. Dr. Kirchner –    seither die Bez.  Altes Doktorhaus 

5)         Herrenmühle – Wappen von 1588

Das Wappen an der Giebelfront zeugt von einer großen Vergangenheit als Mühle in der „Herrschaft Staufenberg“ Letzter Staufenberger war Melchior Wiedergrün von Staufenberg. Dessen Wappen, in Silber ein Kelch auf blauem Dreiberg mit 2 sogenannten Patenen (Deckeln oder auch Zimmermannsklammern) über dem Kelch, stellt auch das heutige Gemeindewappen von Durbach dar.

Das linke untere Wappen ist das Wappen seiner Frau, einer geborenen „von Blumeneck“. Das recht Wappen stellt vermutlich das Wappen der „von Fegersheim“ dar (Elsässer Geschlecht). 

6)         Bildstöckle-Nische Anwesen Geiler, Tal 46 – Josefs-Statue mit Jesuskind auf dem Arm

Im Jahre 1893 brannte das alte Wohnhaus an dieser Stelle – durch zündelnde Kinder verursacht – am Josefstag ab. Die Familie befand sich während des Brandes bei einer Beerdigung in Ebersweier. Das Gebäude brannte restlos nieder. Im selben Jahr wurde das neue Gebäude erstellt. Weil der Brandtag der Josefstag war, wurde dieser als Schutzpatron auserwählt. 

7)         Das Ergersbacher Kreuz   

Unter großer Anteilnahme der Anwohner  vom  Ergersbach, Oberweiler und Obertal, sowie einer großen Zahl von Spendern und Unterstützern, wurde am 09.05.2003 das Ergersbacher Kreuz nach erfolgter Renovation wieder der Öffentlichkeit in alter Schönheit präsentiert. 

Zur Gottes Ehr haben im Jahre 1759 die 4 ehrliche Bürger „am Ergersbach“

FRANZ JOSEF HEISCH, MICHAEL LEIGAST,
IERG KIEFER UND HEINRICH KIEFER

das Kreuz errichtet.

Sicherlich mehr als 150 Jahre waren die Namen der Stifter am Sockel des Kreuzes nicht mehr zu lesen, weil ein oder gar mehrere schwere Unwetter  den vorderen Teil des Ergersbach-Tales aufschwemmten. Das Kreuz versank dabei in den Fluten und der Sockel des Kreuzes war bis vor wenigen Wochen mit Erdreich bedeckt. 

Nach der Überlieferung war das Unwetter so groß, dass die abgeschwemmte Erde mit Reben das Gelände um das Kreuz herum um mindestens 1m anfüllte. Der Lauf des „Ergersbächle“ wurde durch dieses Unwetter ebenfalls verändert. Seit diesen schweren Unwettern bis zum Jahre 1948 floss das Bächle ab dem Kreuz talaufwärts und mündete erst bei der ehemaligen Sägemühle wieder in den Durbach. Ebenfalls aus Anlass eines schweren Unwetters im Jahre 1948 wurde der Bachlauf durch Handarbeit von Grundstücksanliegern wieder begradigt. 

Nach den Unterlagen im Gemeindearchiv zerstörte im Jahre 1851 ein verheerendes Unwetter viele Wege und Brücken im ganzen Durbachtal. 

Mit Verfügung vom 11. August 1851 ordnete das Großherzogliche Oberamt Offenburg u.a. an, dass die Überschwemmungsschäden im Bereich Ergersbach wie folgt zu regulieren sind:

„ auch wegen Leitung des aus dem Ergersbacher Thal herabfließenden Wassers durch einen zwischen den Wiesen des Georg Laible u. Bartholo Schwab anzulegenden Kanal in den Thalbach, sind dies Wiesenbesitzer zu vernehmen. Das Ergebniß dieser Unterhandlung ist binnen 14 Tagen anher vorzulegen, worauf man wegen der zweckmäßigen Weg und Brückenanlagen bei dem Brandeckerkreuz mit der Wasser und Straßenbau Inspektion ins Benehmen tretten wird. „
Das „versunkene Kreuz“ war bereits seit einigen Jahren Ziel von Nachforschungen über die Entstehungsgeschichte. Weil die Jahreszahl der Stiftung nicht mehr zu sehen war, konnte man sich lediglich auf die Überlieferung der älteren Anwohner stützen. Es stand außer Zweifel, dass es sich um „ein altes Kreuz“ handelt. Überliefert ist auch, dass ein beim Anwesen Heinrich Kiefer im Obertal vorhandenes altes Holz-Kreuz früher auf dem Sockel des Ergersbacher Kreuzes stand. Eine Befestigungsvorrichtung am Fuß dieses Holz-Kreuzes stärken diese Vermutung, bzw. Überlieferung der alten Leute. 

Auch eine vor mehreren Jahren angelegte kleine „Grabung“ vor dem Sockel des Kreuzes brachte kein vollständiges Licht auf die Inschrift und damit auf die Stifter des Kreuzes.

Erst ein Gespräch zwischen dem Anwohner Manfred Huber und Ratschreiber Werner im November 2002 war Anlass zur Gründung einer Interessengemeinschaft „Ergersbacher Kreuz“. Ziel dieser Interessen-gemeinschaft war die Anhebung des Kreuzes auf heutiges Geländeniveau um die alte Inschrift des Kreuzes wieder ganz sichtbar zu machen. Über 20 Anwohner von Ergersbach, Oberweiler und Obertal, fanden sich bereit, mit Spenden und tatkräftige Mitwirkung dem Denkmal zu neuem Glanz und Würdigung zu verhelfen.

Um das Kreuz aus dem Boden heben zu können, mussten zwei ca 100 Jahr alte, jedoch bereits durch Efeuüberwucherung, den Sturm Lothar und auch Fäulnis schwer geschädigte Bäume gefällt werden. Mit Baggerunterstützung konnte man so vor wenigen Tagen zu aller Überraschung den bisher rd. 80 cm im Boden versteckten, erstaunlich gut erhalten Sockel mit Inschrift, der in einem sehr schönen runden Sandstein befestigt ist, freilegen. Ein neu betonierter Sockel bildet jetzt die Grundlage für das in seiner ganzen Pracht zu sehende Kreuz. Zwei Säulen-Eiben und Buchs-Hecken, nebst einer Einfassung mit altem Sandsteinpflaster, geben dem jetzt in voller Größe und Schönheit zu sehenden Denkmal wieder seine alte Würde.

In die Bildstock-Nische oberhalb des beschrifteten Sockels wurde heute eine kleine Holz-Madonna gestellt. Das Törle davor wurde ebenfalls neu gefertigt. 

Die feierliche neue Weihe des Kreuzes erfolgte durch Pfarrer Alois Schuler in Anwesenheit von Bürgermeister Toni Vetrano.

Die Stifter des Kreuzes sind schon über zwei Jahrhunderte vergangen. Doch auch heute noch sind die Anwohner mit ganzem Herzen dabei wenn es gilt, zur Ehre Gottes das Kreuz als Sinnbild des Glaubens und zur Freude des ganzen Tales zu bewahren und zu pflegen. 

8)         Holz-Kreuz an der Hauswand Anw. Kiefer, Obertal

Der Überlieferung nach soll das Kreuz ursprünglich an der Stelle des jetzigen

Ergersbacher Kreuzes gestanden haben. 

(abweisender Hausspruch im Eckbalken) Im Namen Jesu befehle ich Teufel, Malefiz und Zauberey, Streit, Krankheit …..  im Namen des Dreifaltigen Gottes, des Vaters +, des Sohnes + und des Heiligen Geistes+ …….           

9)          Bildstöcke in den Reben „Gewann Bildstöckle“

Inschrift: Franz heisch und Magdalena Schwab 1851 –   zugehörig zum jetzigen Hof Kiefer Luise bei der Säge 

10)       Bildstöckle am Weg von der Säge zum „Rittergut“

Der Stamm des Bildstöckle ist an der Vorderseite mit einem in der Vertiefung erhabenen Weinstock mit Blättern und Traube verziert. Linke und rechte Seite erhabene Rosetten. Bildstöckle-Kopf links und rechts aufstrebrend, in der Mitte abgerundet. Einfache Madonnenfigur.

Nach der Überlieferung soll an der Stelle ein Erntewagen umgefallen und ein Knecht verunglückt sein.   Jahr 1872

Text: Mein Helfer und Beschützer bist du o Gott  Ps. 3… 18

         Gewidmet aus Dankbarkeit von 
         Wendelin Leible, Katharina Menle I.
         Nep. 1872 Menle

–         zugehörig zum jetzigen Hof Andreas Wörner, Obertal 

11)       Wegkreuz Wörner, am Rittergut  – Gesamthöhe Sockel mit Kreuz 4,20 m

Errichtet 1870 Sockel Sandstein, maria weißer Sandstein rot gestrichen, Kreuz Terazzo, Korpus weißer Sandstein rot gestrichen: Inschrift: Durch deine Wunden Herr Jesu sind wir geheilt. Jes. 53.5 Gestiftet zur Ehre Gottes von Josef Wörner vom Rittergut 1870  (Bongard Offenburg)

12.Juni 1870 Nach Erzbischöflicher Ermächtigung wird die Erlaubnis zur Errichtung und die Vollmacht zur Einsegnung nach Erzb. .. Ritual dieses Feldkreuz ertheilt. Bühl den 15. Juni 1870 Erzb. Dekanat Offenburg 

12)       Weg- und Gedenk-Kreuz Danner, Nachtweide

Auf Granitsockel mit vertiefter Beschriftungstafel 3 teiliges Kreuze, ebenfalls aus Granit in Stammform mit Aststummeln. Am Fuße des Stammes aufgemalte Rosenranke. Korpus aus Porzellan.  Errichtungsjahr 1924

Inschrift:         Wilhelm Danner, verunglückt 29. Januar 1924 Ihr alle die ihr vorübergeht schaut ob ein Schmerz gleich sein meinem Schmerze.

Gestiftet von Familie Danner 

13)             Bildstöckle aus rotem Sandstein – Wegbiegung Nachtweide/obere Nachtweide

Familie Werner, Nachtweide  -. Errichtet 1995

Es handelt sich um die 3. Generation eines Bildstöckle. Das erste B. stammte von 1800,  das 2. war aus Betonstein gefertigt.

14)              Bildstöckle-Nische Anwesen Monschein, obere Nachtweide

Entstehung, vermutlich bei Errichtung des Hauses (18 Jh.)

In der Nische Marienstatue mit Jesuskind auf dem Arm

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