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Durbach’s Geschichte in Kurzform

„Zwischen den Talmündungen der Kinzig und der Rench rinnt aus einem wunderlieblichen Thälchen der Durbach. Er hat seine Quellen droben im stolzen Tann des Mooswaldes, seine Mündung bei Freistett in den Rhein.“ So wurde in „Badenia“ oder „das badische Land und Volk“ im Jahre 1859 das Durbachtal kurz beschrieben.

Wie alt ist Durbach? Über diese Frage wird man sich sicherlich auch in der Zukunft noch den Kopf zerbrechen können. Eine erste urkundliche Nennung des Ortes „Turbach“ finden wir in einer Besitzbestätigungsurkunde von Papst Nikolaus dem IV. vom November 1287 für das Reichsstift Gengenbach. Ebenso wird „Turbach“ in einer päpstlichen Urkunde vom 4. Okto-ber 1289 genannt.

Eine im Staatsarchiv Bamberg kopiale Abschrift einer Schenkungsurkunde des  Bischofs Otto von Bamberg an das Kloster Gengenbach beweist, dass “Heinbur“ (=Heimburg, ehemaliger Stab und wesentlicher Gemarkungsteil von Durbach) bereits „vor 1139“ Bestand hatte. Heimburg war bis zum Jahre 1935 als selbständige Gemarkung geführt, bis es schließlich mit der Gemarkung Gebirg zur Einheitsgemeinde vereinigt wurde.

Eine zusammenhängende Ortschaft Durbach, wie wir sie heute kennen, gab es bis zum späten Mittelalter nicht. Vielmehr finden wir eine Besiedlung in den Außenbereichen, d.h. den heutigen Zinken und Weilern des Durbachtales. So ist z.B. in einer Urkunde von 1255 der Zinken „Lutebach“ und die Zinken Wiedergrün 1280, Stürzelbach 1298 und Sendelbach 1150 erwähnt. Das Tal Durbach und die „Herrschaft Staufenberg“, welche das Gebiet zwischen Brandeck, Mooskopf, Teile von Nussbach und Appenweier und bis zur Grenze Ebersweier umfasste, standen über Jahrhunderte unter dem Schutz der Staufenberger Rittergeschlechter. Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 kam die Herrschaft 1366 über die Grafen von Freiburg-Urach und Eberstein an die Markgrafen von Baden.

Fast so alt wie der Ort ist auch der Weinbau in Durbach. So wird der Rebhof in Durbach mit 56 Haufen schon in der Urkunde von 1287 erwähnt.

In kirchlicher Hinsicht war Durbach über Jahrhunderte hinweg den umliegenden Pfarreien zugeordnet. So mussten die Gläubigen, je nach Erreichbarkeit, die Kirchen von Gengenbach, Offenburg, Ebersweier, Appenweier, Nussbach, Oberkirch und Oppenau aufsuchen. Die im Jahr 1360 von den Staufenberger „Gemeinern“ auf der Burg errichtete St.Georgs-Kapelle diente vornehmlich der Herrschaft. Diese war ab 1378 ständig von einem Kaplan des Klosters Allerheiligen besetzt. Größere Bedeutung erlangte auch die schon 1455 urkundlich erwähnte St.Anton-Kapelle im Hardtwald, welche über lange Zeit als Einsiedelei und Wallfahrtskapelle aufgeführt wird. Der Herrschaftswechsel führte auch in Durbach gleichzeitig zum Religions-wechsel. So war zwischen ca. 1560 bis zum 30-jährigen Krieg eine evangelische Gemeinde vorhanden, welche dann auch 1620 ein eigenes Gotteshaus errichtete. Der starke Rückgang der Bevölkerung und ein gleichzeitiger, erneuter Religionswechsel, bestärkte schon um 1635 wiederum die Katholiken. Der ehe- und kinderlose Lehensmann Wilhelm von Orscelar stiftete 1648/55 die katholische Pfarrkirche, worüber der Altarstein in der Pfarrkirche „St. Heinrich“ auch Auskunft gibt.

Mit der Bildung des Großherzogtums Baden im Jahre 1806 wurde das Amt Staufenberg aufgehoben und dem Oberamt Offenburg zugeteilt. In der weitverzweigten Gemeinde waren immer wieder Bestrebungen zur Aufteilung vorhanden. So löste sich im Jahre 1871 der Stab Obernesselried – Illental von der „Samtgemeinde“ und bildete mit Unternesselried eine eigen-ständige Gemeinde. Auch Bottenau hatte mit seinen Bemühungen Erfolg und wurde durch Zusammenschluss mit Herztal im Jahre 1935 selbständig. Nach dem Zusammenschluss mit Ebersweier im Jahre 1973 hat das heutige Durbach seine Grenzen am Mooskopf mit 871 m einerseits und stößt bereits in der Rheinebene auf ca. 170 m Höhe NN an die Gemar-kungsgrenzen von Windschläg, Bohlsbach und Appenweier. 

Die seitlichen Grenzen liegen auf der Brandeck und dem Heidenknie sowie auf dem Höhenrücken zwischen Ödsbach, Hesselbach, Bottenau und Nesselried.

Josef Werner

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