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Die Pfarrkirche St. Heinrich

Ortenaukreis

Erzbistum Freiburg i.Br.

Patrozinium:   13. Juli

Kirchenpatrone:        Hl. Kaiser Heinrich und Hl. Kunigunde

8 km von Offenburg, eingebettet zwischen dem Rench- und dem Kinzigtal, als Bindeglied zwischen Nord- und Südschwarzwald. Gut erreichbar von der A 5 über die B 28 und die B 3 mit Anfahrt über die Kreisstraße 5324 oder die Kreisstraße 5369.  Weit bekannt ist Durbach durch seinen hervorragenden Wein und das von vielen Seitentälern mit Wein- und Obstbau, sowie Wald geprägte reizende Landschaftsbild. Der Ort zieht sich auf einer Länge von rd. 14 km aus der Rheinebene von 210 m Höhe bis zum Mooskopf mit 873 m.

Zur Geschichte

Über Jahrhunderte hinweg waren die Gläubigen der „Herrschaft Staufenberg“ in die umliegenden Gemeinden Gengenbach, Offenburg, Ebersweier, Appenweier, Nußbach, Oberkirch und Oppenau eingepfarrt. Die auf Schloß Staufenberg im Jahre 1360 errichtete St. Georgskapelle diente lediglich den Burgfamilien für den Gottesdienst. Durch Vertrag mit dem Kloster Allerheiligen war diese Kapelle ab 1378 ständig mit einem Geistlichen besetzt. Ab 1577 gab es in Durbach eine protestantische Kirchengemeinde, von welcher mit Unterstützung des lutherischen Markgrafen  Georg Friedrich von Baden-Durlach im Jahre 1618 eine Pfarrkirche am Standort des heutigen Gotteshauses errichtet wurde.

Die Wirren des 30jährigen Krieges ließen diese protestantische Gemeinde wohl untergehen, denn bereits 1635 wird das gleiche Gotteshaus von der katholischen Gemeinde benutzt.

Der letzte Lehensinhaber der Herrschaft Staufenberg, Wilhelm Freiherr von Orscelar, stiftete schließlich mit Unterstützung des Straßburger Bischofs, Leopold Wilhelm Erzherzog zu Österreich, die dem hl. Kaiser Heinrich gewidmete Kirche.

Der Altarstein mit Datum vom 5. September 1648 trägt die Namen des Kirchenstifters und seiner drei Schwestern „Domicella“, „Elisabeta“ und „Dorothea“. Die Stiftungsurkunde konnte wegen den  langwierigen zähen Verhandlungen mit den Klöstern Allerheiligen und Gengenbach erst “am Freitag vor Lätare im Jahre der seligmachenden Geburth Eintausendundsechshundertfünfzig und fünf“ auf Schloß Staufenberg unterzeichnet werden. Ab 1655 werden auch die Kirchenbücher geführt.

1789/90 wurde das Gotteshaus bis fast zur heutigen Größe neu erbaut. Eine zweite Erweiterung erfuhr die Kirche in den Jahren 1922/24. In diesem Zeitraum wurden auch schöne Deckengemälde angebracht, welche allerdings wegen dem schlechten Unterbau und im Zuge der allgemeinen Modernisierungen  Ende der 1950er Jahre wieder entfernt wurden. Eine umfangreiche Innen-Sanierung und Neugestaltung unter Rückbesinnung auf alte Vorgaben erfolgte 1989.

 

Grabstein des Kirchenstifters Wilhelm Freiherr von Orscelar

Inschrift 

Erstarre, Wandrer, vor dem Gesetz des Todes: unter diesem Stein beschloß mich, den letzten eines sehr alten Geschlechts, (die Todesgöttin) Libitina. Ich begann mein Dasein (unter den Lebenden zu sein) im Jahre 1628. Abgeschieden bin ich im Jahr 1666, am 18. Juni. Dem auf die Welt kommenden (geboren werdenden) gaben die Eltern den Namen Wilhelm Hermann: Meine Familie bezeichnete mich als Freiherrn von Orscelar von Staufenberg. Tüchtigkeit hat (mich) zum Kammerherrn des durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, des Herrn Markgrafen Wilhelm von Baden gemacht. Um im Himmel (wieder)geboren zu werden, habe ich ehelos gelebt. Zahlreiche Wechselfälle der Sterblichkeit habe ich im Leben erfahren, so daß durch meinen Tod ein berühmtes Geschlecht zu Ende gehen wird. Ich habe die Pfarrkirche von Durbach gegründet. Ihr habe ich meine Gebeine, dem Himmel meine Seele anvertraut. Wenn Du dich für sie verwenden willst und Dich ihrer erbarmen, so bete innig für sie und gehe von dannen, Du, der Du (mir) bald folgen wirst.

(Übersetzung nach Dr. Ilse Fingerlin)

Gesamtaufnahme des Grabsteins mit Inschrift und Wappen (Staufenberg-Wiedergrün, das die von Orscelar als Lehnsherrn der Herrschaft Staufenberg seit 1627 führten.

Das Wappenschild ist viergeteilt. In Feld 2 und 3 befindet sich das Wappen der Staufenberger, ein Stauf (Kelch) auf einem Dreiberg – ein sogenanntes redendes Wappen. Die Kelchöffnung ist mit einer doppelten Patene abgedeckt. Vielfach werden diese auch als zwei dicht übereinanderliegende Zimmer-mannsklammern bezeichnet, wie sie die Familie Wiedergrünim Wappen führte. Die Helmbekrönung hingegen ist nur auf Staufenberg zu beziehen. Sie besteht aus einem Frauenrumpf mit einem Kelch auf dem Leib und zwei Büffelhörnern anstelle von Armen. Gegenübergestellt sind in Feld 1 und 4 drei auf Lücke gesetzte Andreaskreuze mit einem Pflug als Helmzier. Hier handelt es sich offensichtlich um das Wappen des Freiherrn von Orscelar.

Die Pfarrer von Durbach

Obwohl die Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern erst 1655 beginnen, sind Hinweise in Geburtseinträgen und in diesem Zusammenhang auf den ersten,

vermutlich seit 1648 amtierenden Pfarrer vorhanden. Es werden angeführt:

Im Jahre

1655    Chrysostomus Faber, Ordinis Praemonstratensisvom Kloster Allerheiligen
1655 – 1658                           Pater Elias Blazennius, Ordinis Carmelitorum
1659 – 1661                           Muser Augustinus
1661 – 1664                           Chrysostomus Faber
1665 – 1690                           Albertus Schleck,Cellae Omnium Sanetorum
01.11.1690 – 30.04.1691        Norbertus B.Mai 
1691 – Okt. 1691                    Evermedus Stromm
01.11.1693 – 1695                  P. Michael Zuerm
1685  – 1696                          P. Franciscus Keser
1696 – 1697                           P. Antonius Leo
1698 – 1709                           F. Milo Kabus, Can. Praem. Ad Omnes Sanct.
1709 – 1714                           P. Hugo
1714 – 1716                           P. Johannes Esser
1716 – 1735                           Norbertus Pfeiffer
1735 – 1738                           Joachimus Fischer
1739 – 1744                           Constantinus Vogt  +03.04.1744
1744 – 1747                           P. Sebastianus Alber
1747 – 1756                           Philippus Vogel
1756 – 1760                           Felix Kemmerle
1760 – 1764                           Josephus Bahr
1764 – 1769                           Ferdinandus Ebert
1769 – 1778                           P. Laurentius Knab
1778 – 29.03.1799                 P. Isfridus Christ geb. in Oberachern
29.03.1799 – 1816                 Sebastian Reibelt
05.10.1816-  10.02.1817        Joseph Imbery, Administrator
20.02.1817 – 10.05.1820        Joseph Anstett, Pfarrer
18.05.1820- 28.09.1820         Schnetz, Pfarrverweser
05.10.1820 – 15.02.1823        Bernhard Burg, Pfarrverwese
r09.03.1823 – 18.09.1823       J. Roth, Pfarrverweser
03.10.1823 – 19.09.1836        Ignatz Kelm, Pfarrer
01.10.1838 – 01.11.1867        Valentin Stemmer, Pfarrer und Kammerer
22.10.1867 – 21.07.1870        Josef Leute, Pfarrverweser (ab 1870 Pfarrer)26.07.1870 – 27.08.1875        Albert Kamm, Pfarrer
31.08.1875 – 29.08.1883        Zachae Bauer, Vikar, ab 11.11.1882 Pfarrverweser
02.09.1883 – 31.12.1918        Theodor Ries, Pfarrer
1919 – 1950                           Karl Lehn, Pfarrer
1950 – 1951                           Kurt Hamminger, Pfarrverweser
1951 – 1961                           Johannes Traber, Pfarrer
1961 – 1975                           Dr. Florian Müller, Pfarrer
1975 – Nov. 1986                    Edgar Kalt, Pfarrer 
Nov. 1986 – 2004                    Alois Schuler, Pfarrer
2005 – heute                          Dietmar Mathe, Pfarrer der Seelsorgeeinheit 
                                             Durbach/Ebersweier/Appenweier/Urloffen/Nesselried

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