Liste der Verunglückten laut Sterberegister Dubach
Ld.Nr. | Name, Vorname | Beruf | Geb.Datum | Sterbedatum | Uhrzeit | Nationalität /Konfession | Reg.Nr. | Wohnort | Eintrag Datum | |
1 | Dr.Bernheim, Günter | Kaufmann | 18.03.1911 | 13.08.1938 | | Israelitisch | 25 | Paris | 19.09.38 | |
2 | Frank, Leo Harold | Tonmeister | 12.04.1901 | 13.08.1938 | | – | 26 | Prag | 19.09.38 | |
3 | Frank Ruth | | 10.02.1912 | 13.08.1938 | | – | 27 | Prag | 19.09.1938 | |
4 | Arzt, Helmut Fritjof | | 11.03.1908 | 13.08.1938 | | – | 28 | Paris | 19.09.1938 | |
5 | Than,Margarethe Grete | Schauspielerin | 14.03.1900 | 13.08.1938 | | Katholisch | 29 | Paris | 19.09.1938 | |
6 | Dr. Eisner,Bedrich | | 14.03.1899 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | Israelitisch | 30 | Prag | 19.09.1938 | |
7 | Hirsch,Richard | Administrateur de Société | 09.03.1903 | 13.08.1938 | 13 :05 Uhr | Katholisch | 31 | Paris | 19.09.1938 | |
8 | Brabenec,Karel | Chefpilot | 05.11.1895 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | Dem tschechoslowakischen Glaubensbekenntnis angehörend | 32 | Prag | 19.09.1938 | |
9 | Krahulec,Alois | Pilot | 17.01.1901 | 13.08.1938 | 13 :05 Uhr | Katholisch | 33 | Prag | 19.09.1938 | |
10 | Soukup,Bedrich | Bordfunker | 14.02.1907 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | Katholisch | 34 | Odolena Woda | 19.09.1938 | |
11 | Lustig,Desiderius | Kaufmann | 18.12.1888 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | | 35 | Prag | 19.09.1938 | |
12 | Scheer, Maximilian | Student | 08.04.1913 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | Israelitisch | 38 | Wien | 21.10.1938 | |
13 | Abeles, Milton Morris | Arzt | 04.03.1906 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | Israelitisch | 39 | New-York | 21.10.1938 | |
14 | Abeles, Dorothy | | 02.10.1914 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | Israelitisch | 40 | New-York | 21.10.1938 | |
15 | Schliestedt, Heinrich Gustav Adolf | Redakteur | 18.01.1883 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | | 42 | Prag | 05.12.1938 | |
16 | Pereda Demetrio | | 07.06.1891 | 13.08.1938 | 13:05 Uhr | | 43 | Prag | 05.12.1938 | |
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Telefongespräch mit Valentin Huber, Offenburg, Resedenweg 20, Tel. 0781/ 54108
Valentin Huber * Jahrg. 1920 – Sohn des Hofbauern Valentin Huber im Zinken Durbach-Lautenbach
Gegen 13 Uhr am 13. August 1938 hörte man im Lautenbach und auf den umliegenden Höfen (Dünberg) zunächst Motorengeräusch von einem offenbar tief fliegenden Flugzeug, dann vernahm man ein lautes Krachen. Es herrschte an diesem Tag ein außergewöhnlich dichter Nebel, bzw. Dunst, im Bereich des Brandeckkopfes und um den Buchwälder-Kopf mit Farnhalde.
Valentin Huber war mit seinem Bruder Emil als Erster an der Absturzstelle am Buchwälder Kopf. Das Flugzeug war total ausgebrannt. Um die Absturzstelle herum lagen die stark verkohlten Leichen de Passagiere und viel Post und Gepäck, das aus herausgeschleudert wurde und vielfach noch unversehrt war. Darunter z.B. auch eine Mappe mit tschechischem Geld. Der einzige noch lebende Passagier war eine Stewardess, die bis zur Hüfte schwerste Verbrennungen hatte. Während Emil Huber durch das steile und unwegsame Wald- und Rebgelände zu dem ca 1,5 km entfernten Gasthaus „Rebstock“ ging um telefonisch Polizei und Sanitäter zu verständigen, wurde die schwer verletzte Stewardess von weiteren hinzugekommenen Anwohnern mit einem aufgeklappten Pilotensitz auf den Hof des heutigen Weinguts Alfred Huber in Durbach, Lautenbach gebracht. Von dort aus wurde sie nach Offenburg ins Krankenhaus transportiert.
Die nun hinzugekommene Polizei sperrte die Absturzstelle weiträumig ab und ließ niemand mehr an die Unfallstelle heran.
Die Stewardess trug einen Gürtel mit Kennzeichen einer tschechischen Gewerkschaft. Weil dies bei der Polizei etwas kritisch bewertet wurde, vermutete man „Spionagetätigkeit“.
Die Toten wurden von verschiedenen Leuten vom Lautenbach und vom Dünberg, nach Veranlassung durch die Polizei, mit Schlitten über die „Farnhalde“ und „Dünberg“ ins Tal gebracht.
Im Jahre 1954 wurde bei Valentin Huber von tschechischer Seite nochmals nachgefragt über die Identität eines Passagiers. Weil die Leichen jedoch alle fast bis zur Unkenntlichkeit verkohlt waren, konnte er hierüber keine Angaben machen.
N.B. J. Werner
Meine Mutter Cäzilia war in dieser Zeit auf dem Hofgut Huber im Lautenbach tätig.
Sie hat mir einmal darüber erzählt wie man die Stewardess auf den Hof brachte. Sie sei so schwer verletzt gewesen, dass sie wegen den großen Schmerzen darum gebeten habe, man möge sie doch von ihren Schmerzen erlösen.
Abschrift Zeitungsbericht
Tschechisches Verkehrsflugzeug im Schwarzwald abgestürzt
Furchtbares Unglück im Nebel – 16 Tote – Die Maschine gegen Bergkuppe geflogen
Eigener Bericht des „Führer“
Karlsruhe, 14. Aug. Am Samstagmittag gegen 13 Uhr verunglückte ein tschechisches Verkehrsflugzeug der Linie P r a g – P a r i s im Schwarzwald bei Durbach. Das Verkehrsflugzeug war am Vormittag in Prag zum Flug nach Straßburg – Paris aufgestiegen und kam im Schwarzwald in Nebel und Regen. Der Pilot muß sich beim Ueberfliegen der Schwarzwaldberge getäuscht haben und versuchte, anscheinend in der Meinung, dass er sich schon in der Rheinebene befinde, die Nebelwand zu durchstoßen. Dabei rannte die Maschine im Brandeck-Gebiet gegen eine etwa 600 Meter hoch Erhebung, stürzte ab und geriet beim Aufschlag in Flammen.
Die Toten: Tschechen, Franzosen und Engländer
Bauern, die in den Rebbergen bei Durbach arbeiteten, hatten in dem am Samstag herrschenden dicken Nebel das Motorengeräusch der Verkehrsmaschine vernommen, ohne jedoch das Flugzeug zu sichten. Sie hörten dann den Aufschlag der Maschine und eine Explosion und eilten sofort in die Richtung, aus der sie das Geräusch wahrgenommen hatten. Auf dem etwa 600 Meter hohen Berg in der Nähe des Brandeckturms bot sich den herbeieilenden Rebbauern ein schrecklicher Anblick. Das abgestürzte Verkehrsflugzeug war vollkommen ausgebrannt und die Insassen lagen als verkohlte Leichen umher.
Es handelt sich um ein Flugzeug tschecho-slowakischischer Nationalität der A i r france, deren Straßburger Direktor im Laufe des Samstag an der Unfallstelle eintraf. Die verunglückten Passagiere sind Tschechen, Franzosen und Engländer, die auf dem Fluge nach Paris begriffen waren. Die mitgeführte Post lag zum Teil unversehrt in der Nähe der Unfallstelle, darunter befand sich zahlreiche Post nach R o t s p a n i e n.
Die Stewardeß – die einzig Ueberlebende
Als die ersten Durbacher Bewohner an die Unfallstelle gekommen waren, fanden sie etwa 10 Meter von dem verbrannten Flugzeug entfernt ein junges Mädchen mit schweren Brandwunden sitzend, das um Hilfe bat. Sie hatte schwere Brandwunden an den Füßen davongetragen. Beim Absturz war sie aus dem Flugzeug gestürzt. Diese 28jährige Stewardeß des Großflugzeugs, Maria Kreutter aus Wien, war die einzige Ueberlebende dieses schrecklichen Flugzeugunglücks. Sie wurde in das Krankenhaus nach Offenburg überführt. In Offenburg mussten dem Mädchen beide Beine amputiert werden, so dass ihr Zustand sehr ernst ist.
Aufbahrung der Verunglückten in Offenburg
Im Laufe des Samstagnachmittag erschienen die Staatsanwaltschaft Offenburg, ferner eine Kommission der Luftpolizei Freiburg an der Unfallstelle, die von der Gendarmerie in weitem Umkreis abgesperrt wurde. Die Ueberreste der tödlich verunglückten Passagiere wurden am Samstagnacht nach Offenburg verbracht, wo die Aufbahrung in der Offenburger Leichhalle erfolgte. Am heutigen Sonntag wird eine Kommission des Reichsluftfahrtministeriums aus Berlin und eine Kommission aus Prag an der Unfallstelle in Durbach erwartet. Die Namen der Verunglückten konnte an Hand der Passagierliste des Direktors der Air france aus Straßburg festgestellt werden.
Die Stewardess ist nach meiner Kenntnis in Offenburg verstorben.
Anschrift Weingut Alfred Huber:
Lautenbach 2, D 77770 Durbach
www.winzerhof-huber.de
e-Mail: weingut-huber@t-online.de
Anlage: 1 Bild – die Absturzstelle war auf dem Hügel links oben im Bild (Buchwälder Kopf)
Tschechisches Verkehrsflugzeug am Buchwälder Kopf abgestürzt
13. August 1938 –
Auf dieser Schreibmaschine des damaligen Durbacher Ratschreibers Josef Lauinger wurde die traurige Mitteilung über den Absturz eines tschechischen Verkehrsflugzeugs in die Welt berichtet.
Ein schlichter grauer Grabstein auf dem alten Friedhof in Offenburg mit der Aufschrift „ Hier ruht Heinrich Schliestedt, Vorstandsmitglied des Deutschen Metall-Arbeiter-Verbandes, geb. 18. Jan. 1883, gest. 13. August 1938 durch Flugzeugabsturz in Durbach“ erinnert heute noch an das furchtbare Unglück in Durbach.
Valentin Huber +, Sohn des Hofbauern Valentin Huber im Durbacher Zinken Lautenbach, erinnert sich an diesen Tag.
„Gegen 13 Uhr am Samstagmittag hörte man im Lautenbach und auf den umliegenden Höfen (Dünberg/am Rain) zunächst Motorengeräusch von einem offenbar tief fliegenden Flugzeug, dann vernahm man ein lautes Krachen. Es herrschte an diesem Tag ein außergewöhnlich dichter Nebel, bzw. Dunst, im Bereich des Brandeckkopfes und um den Buchwälder-Kopf mit Farnhalde. Ich war mit meinem Bruder Emil als Erster an der Absturzstelle am Buchwälder Kopf. Das Flugzeug war vollständig ausgebrannt. Um die Absturzstelle herum lagen die stark verkohlten Leichen der Passagiere und viel Post und Gepäck, das aus dem Flugzeug herausgeschleudert wurde und vielfach noch unversehrt war. Darunter z.B. auch eine Mappe mit tschechischem Geld. Der einzige noch lebende Passagier war eine Stewardess, die bis zur Hüfte schwerste Verbrennungen hatte. Während Emil durch das steile und unwegsame Wald- und Rebgelände zu dem ca. 1,5 km entfernten Gasthaus „Rebstock“ ging um telefonisch Polizei und Sanitäter zu verständigen, wurde die schwer verletzte Stewardess von weiter hinzugekommenen Anwohnern mit einem aufgeklappten Pilotensitz auf den Hof des heutigen Weinguts Alfred Huber in Durbach, Lautenbach gebracht. Von dort aus wurde sie nach Offenburg ins Krankenhaus transportiert.“
Die nun hinzugekommene Polizei sperrte die Absturzstelle weiträumig ab und ließ niemand mehr an die Unfallstelle heran. Die Stewardess trug einen Gürtel mit Kennzeichen einer tschechischen Gewerkschaft. Weil dies bei der Polizei etwas kritisch bewertet wurde, vermutete man „Spionagetätigkeit“.
Die auf dem Huber-Hof arbeitende Zäzilia Doll (Werner)+ berichtete: „Die dreiundzwanzigjährige Stewardess Maria Kreuter aus Wien hatte schwere Brandwunden an beiden Beinen. Sie schrie vor Schmerzen und bat immer wieder schlagt mich doch tot!“ Maria Kreuter mussten im Offenburger Krankenhaus beide Beine amputiert werden. Die ärztliche Kunst konnte jedoch nicht mehr helfen. Sie verstarb an ihren schweren Verletzungen bereits am Sonntagmorgen. Die insgesamt 17 Todesopfer wurden in der Offenburger Leichenhalle aufgebahrt. Die Ortenauer Bevölkerung nahm großen Anteil an dem Unglück und schmückte die Särge mit Blumen.
Ein Großaufgebot an Ermittlern untersuchte das Unglück und die Ursachen des Flugzeugabsturzes. Bereits am Samstagnachmittag erschienen die Staatsanwaltschaft, ferner eine Kommission der Luftpolizei Freiburg an der Unfallstelle, die von der Gendarmerie in weitem Umkreis abgesperrt wurde. Am Sonntag kam eine weitere Kommission des Reichsluftfahrtministeriums aus Berlin und eine weitere Kommission aus Prag. An Hand der Passagierliste konnte der Direktor der Air France aus Straßburg die Namen der Verunglückten feststellen. So finden sich nach Abschluss der Ermittlungsarbeiten unterm 19.09.1938 im Sterberegister des Standesamts Durbach folgende Namen:
Die Passagiere waren Tschechen, Franzosen und Engländer, die auf dem Flug nach Paris waren. Die mitgeführte Post lag zum Teil unversehrt in der Nähe der Unfallstelle, darunter befand sich zahlreiche Post nach „Rotspanien“.
Wegen dem großen Anteil an Israeliten und nicht zuletzt auch wegen diesen Postsendungen, munkelte man in der Bevölkerung, dass das Flugzeug womöglich abgeschossen worden sei. Dem war wohl nicht so. Das Flugzeug der Linie Prag-Paris war am Vormittag in Prag zum Flug nach Straßburg-Paris gestartet und kam im Brandeckgebiet in Nebel und Regen. Der Pilot muss sich beim Überfliegen der Schwarzwaldberge getäuscht haben und versuchte, anscheinend in der Meinung, dass er sich schon in der Rheinebene befinde, die Nebelwand zu durchstoßen. Dabei blieb das Flugzeug an dem ca. 600 m hohen Buchwälder Kopf hängen und stürzte ab.
Der Buchwälder Kopf ist die Bergkuppe zwischen dem Lautenbachtal
und dem Brandecktal. – Aufnahme um 1964
Der „Führer“ berichtete: „Für die 17 am Samstag auf so furchtbare Weise verunglückten Insassen des tschecho-slowakischen Flugzeuges fand in den Abendstunden des Montags in der Leichenhalle in Offenburg eine ergreifende Trauerfeier statt. In der prachtvoll geschmückten Halle standen in zwei langen Reihen 16 Särge, gekrönt von dem noch offenen Sarg des 17. Opfers, der erst am Sonntagfrüh verstorbenen Stewardeß. Auf jedem der schlichten Särge Blumen über Blumen, ein Zeichen des Mitgefühls unserer Bevölkerung. Nach dem Largo von Händel ergriff Ministerialrat Kraft das Wort, um im Auftrag des badischen Ministers des Innern einen prächtigen Kranz niederzulegen. Namens der Stadt Offenburg fand Oberbürgermeister Dr. Rombach Worte der Anteilnahme und des Mitgefühls für die so jäh aus dem Leben Gerissenen. Auch sein letzter Gruß war ein Kranz. Ein Abgeordneter der hier weilenden tschecho-slowakischen Untersuchungskommission legte im Auftrag der tschecho-slowakischen Republik, der tschecho-slowakischen Fluglinie und im Namen der Angehörigen der Toten ebenfalls einen Kranz nieder. Er fand weiter herzliche Worte des Dankes für die deutschen Reichsbehörden und die Stadt Offenburg für ihre Bemühungen und herzliche Anteilnahme. Als Letzter trat ein Vertreter der Deutschen Lufthansa vor die Reihe der Särge, um ebenfalls mit Worten tiefster Ergriffenheit den Dahingegangenen einen letzten Gruß zuzurufen. Im Laufe des Abends wurden noch zwei der tödlich Verunglückten von einem Straßburger Transportauto abgeholt und in die Heimat überführt.“
Der „Führer“ schreibt weiter: „Der Flugzeugführer war Luftmillionär. Über die Opfer und die Beschaffenheit der Maschine sind jetzt weitere Einzelheiten festgestellt worden. Die Maschine gehört zu den modernsten Apparaten der tschechoslowakischen staatlichen Aerolinie und war erst seit November des vorigen Jahres im Dienst. In einer Höhe von etwa 1700 Meter entwickelte das Flugzeug, das einen 2000-PS-Walther-Motor hatte, eine Geschwindigkeit von 330 Stundenkilometer. Es besaß doppelte Steuerung und eine komplette Radiosende- und Empfangsanlage. Die Maschine wurde von dem tschecho-slowakischen Piloten Prabenec gesteuert, der kürzlich den 100 000sten Luftkilometer ohne den geringsten Zwischenfall zurückgelegt hatte. Das Flugzeug ist in Prag um 9 Uhr aufgestiegen und sollte flugplanmäßig um 11 Uhr 5 in Straßburg eintreffen. Der Absturz ist unmittelbar nach 11 Uhr erfolgt. Der Bordfunker gab die letzte Standortmeldung um 11.1 Uhr, zu welcher Zeit sich die Maschine in einer Schlechtwetterzone in einer Höhe von 600 Meter befand.“
Diese Zeitangabe über den Absturz steht im Widerspruch zu den Aussagen der Zeitzeugen und auch zu dem im Sterberegister mit 13:05 Uhr angegebenen Sterbezeitpunkt.
Siebzehn Männer der Durbacher Feuerwehr hielten am 14.8.1938 an der Unglücksstelle Wache, was von Feuerwehrkommandant Bartholomäus Bahr mit 119 Stunden aufgelistet wurde. Sechs Männer hielten insgesamt 72 Stunden Nachtwache. Über das Bezirksamt Offenburg wurden an die Lufthansa Kostenrechnungen eingereicht. Dabei wurde für die Bewachung eine Vergütung von einer Reichsmark je Stunde als ausreichend angesehen. Gendarmeriemeister Kropp meldete: „Da alle Feuerwehrleute durch den strömenden Regen durchnäßt und durch das Hochschleppen und zu Tal bringen der Schlitten mit den Toten noch völlig verschwitzt waren, musste eine entsprechende kleine Verpflegung gegeben werden, um die Leute bei Kräften zu erhalten.“ Die Sanitäter waren bis zur Freigabe durch die Kommission 95 Stunden im Einsatz. Das Gasthaus Linde, Metzger Bruder und Bäcker Feger stellten gelieferte Essen und Getränke in Rechnung. Valentin Huber vom Lautenbach wurde mit 35 RM wegen Versorgung der Stewardess angegeben. Franz Laible vom Dünberg berechnete für den Abtransport der 16 Leichen je 20 RM. Für den Abtransport des Flugzeuggerippes am 15. und 16. August wurden Anton Männle u.A. mit insgesamt 48 Stunden vergütet.
An der Absturzstelle im Wald am Buchwälder Kopf erinnert heute noch eine etwas kahle Stelle an das schwere Unglück. Nur wenige Meter entfernt führt heute der neu angelegte, und viel begangene Wanderweg „Durbacher Weitblick“ vorbei.
August 2018
Josef Werner, Ratschreiber i.R.
Fundstelle: Gemeindearchiv Durbach