Die Wolfskapelle
Zwischen dem Kapelleck-Hof und dem Oberspring in Durbach liegt mitten im Wald auf der Höhe die Wolfskapelle. Springbauer Franz Anton Vogt hat die Geschichte dieser ehemaligen Waldkapelle überliefert.
Von der Kapelle selbst sind heute nur noch geringe Reste der Grundmauern vorhanden, die überwachsen sind. Im ehemals verwendeten Kalkmörtel wachsen Pflanzen, die sich bei näherer Beobachtung etwas von der Umgebung abheben. Die Umrisse des Kirchleins sind dadurch noch gut zu erkennen.
Vor langer Zeit wurde eine Edelfrau vom Schloss Staufenberg von Wölfen verfolgt. In ihrer Not rettete sie sich auf einen Baum. Nachdem die hungrigen Wölfe nicht weichen wollten, gelobte die Edelfrau an dieser Stelle eine Kapelle zu errichten wenn sie vor den Wölfen gerettet würde. Tatsächlich entfernten sich die Wölfe und rannten auf die andere Seite des Berges zu einem Gehöft in Ödsbach. Der Hof hatte fortan den Namen Wolfenhof.
Als die Edelfrau sich zum nächsten Anwesen flüchtete, wurde sie nochmals von den Wölfen verfolgt. Die Bewohner des jetzigen Hofes im Oberspring riefen ihr zu „spring“ und meinten damit, dass sie vor den Wölfen davon springen solle. Seither heißt dieser Zinken „Spring“.
Die Edelfrau errichtete aus Dankbarkeit für ihre Rettung die beschriebene Kapelle.
Gleich neben der ehemaligen Kapelle steht heute der Kapelleck-Hof, der seinen Namen auch von dieser Kapelle ableitet.
Die Kapelle wurde 1873 nach einer Verfügung des Großherzoglichen Oberamts Offenburg wegen Baufälligkeit abgebrochen.
Zur Erinnerung an diese alte Geschichte und die Kapelle wurde 2004 ein Gedenkstein errichtet.
Josef Werner