Zorn von Bulach                                             D i e s e   S e i t e   i s t   m o m e n t a n   i n    B e a r b e i t u n g    

Auszüge aus dem Notizbuch des Freiherm Zorn de Bulach ab 1852 S.l 

Schaffner Anton Reibel wurde am Michelistag 1852 als Schaffner engagiert unter folgenden Bedingungen:

Er übernimmt die Aufsicht über 

    1) Die 4 Rebhöfe, Hatsbach, Widergrün, Spring, Illenthal
    2) Die Korker Waldmatt und Keffig Matt (Kinzig-Matt?) 
    3) Die Ochsenzuege 
    4) Die Trotten und Gebäulichkeiten der Höfe 
    5) Das Dung- und Grundfahren
    6) Er ist verantwortlich für alle Schäden welche durch nachlässige Aufsicht entstehen könnten.
    7) Ohne des Herrn Eigenthümers Einwilligung sollen keine Veränderungen vorgenommen werden
    8) Der Schaffner hat zu bestimmen wieviele Taglöhner ein jeder Rebmannan stellen kann
    9) Schaffner hat das Recht die Kälber und das große Vieh auf allen Höfen zu verkaufen;
         für das große Vieh ist die Einwilligung des Herrn nothwendig
   10) Das Geld soll er dem Verrechner Nassall einhändigen
   11) Die Handwerksleute stehen imter seiner Aufsicht
   12) Die Rechnungen der Handwerksleute sollen durch ihn revidiert werden
   13) Er soll das ihm anvertraute Geschäft wie das seinige besorgen.
          Dafür erhält er per Jahr 278 Gulden sowie Wohmmg und Kost. Er ist viertel jährig engagiert

Neuer Accord 22 Mars 1853
Die Art.1-13 des früheren Accords bleiben. Schaffner Reibel
Er erhält jährlich 450fl. Freie Wohnung
Genuß vom Groll-Garten unter Bedingung, daß er der Herrschaft das nöthige Gemüß liefert.
Genuß von 2 Kühe unter Bedingung
Daß er der Herrschaft den nöthigen Butter und die Milch liefert- die Kälber behält sich der Herr vor.
Der Schaffner erhält ferner: 200 Maas Wein, 1 1/2 Klafter Holz, 3 Viertel Feld für Kartoffelanbau. Die Frau des Schaffners hat die Haushaltung zu besorgen und kocht dem
Herrn in Durbach ..(beschädigt)

1. Juli1853 Der Schaffner wird forthin die Rechnung über Einnahmen und Ausgaben führen.
Er erhält dafür 70 Gulden mehr per Jahr, also 520 Gulden.

Januar1859
Da ich mit dem Schaffner zufrieden bin erhaltet er per Viertel Jahr 140 fl. statt 130, also per Jahr 560 Fl. 

August 1861
Von Januar 1862 erhält der Schaffner 600Fl. Oder 1028 Mark oder 1285 Franc

Januar1873
Da der Schaffner kränklich ist, hat er seinen Neffen, 
den jungen Victor Reibel aus Osthausen zu sich kommen damit er sich als sein Nachfolger heran büde.
Er ist provisorisch angenommen unter ausdrücklicher Bedingung, daß er dem Herrn converire und allen Ansprüchen genug thun.

Er erhält jährlich 200 Franken 

14 November 1874
Wurde der Accord mit dem Reibel Victor als Nachfolger seines im September
gestorbenen Onkels abgeschloßen zu denselben Bedingungen. Die 4000 Frs welche der Verwalter auf dem Gut hat werden als Barschaft
zurückbehalten und mit4 % von (französischerText)
Das Gut Grohl und Schloss ist sehr alt es datiert von 1420.
Das Schloss wurde renoviert(ausgebaut)1873-1874.

November1880
Tausch zwischen Freiherr Bulach und Freiherr Karl von Neveu
Freiherr Buchlach hat in Folge Uebereikommenan Freiherr Karl von Neveu die Reben im Hespengrund (13Haufen) 21 are welche an das Gut des Herrn von Neveu grenzen, abgetreten, dagegen hatHerr von Bulach ebenso viel ares Reben längs der Grenze des Sommerbergs im Spring vom Herrn von Neveu bekommen. Dieser Tausch ist im Grundbuch eingetragen. Es wurde von keinem Theile etwas bezahlt. Herr von Neveu hat die Kosten bezahlt welche aus diesem Tausch entstanden sind in dem unsere Hespengrundreben frisch gedünget sind.

Seite 6 Victor Reibel

Januar 1873
Provisorisch angestellt um seinem Onkel beizustehen und sich als Nachfolger zu
bilden, unter Bedingung, daß er dem Herrn recht entspreche.
Er erhält jährlich 200 Franken. Angestellt als Verwalter seit dem 14.November1874

Seite7
Küfermeister betreffend
Die Veränderung vom 8. Juni ist gegenseitig angenommen worden weil viele Tritteireben abgeschafft und sonst die

S.83

Groll 

Reben 12 Morgen 287 Ruthen.
Ein Schlössele mit schönem Keller, ein Rebmanns Haus ein Haus für den Schaffner.
Sechs Trotten, Stallungen, Acht Kühe, Sechs Ochsen, Vier Pferde

Keller
1)  Großer gewölbter Keller mit Kelter
2)  Neben diesen unterm Schlößel ein kleiirer Keller
3)  Der groß Keller mit acht Fäßler
4)  Des Rebmeisters Keller mit viel Fäßer
Abschätzung
1852-40.000 fl 
1862 80.000fl.
1872 80.000fl
1875 100.750fl
1904 7268Mark

Vertrag mit dem Rebmann Heinrich Keller
1) Der Rebmann hat zu bauen 

Den Kirchberg
Den Herrenberg oder Ahlsberg
Den Annaberg oder Schwarzloch
Den Franciscusberg oder Hundsrücken
Die Reben im Hespengrund 

2) Es ist besonders auf die Grenzsteine achtzugeben
3) Er hat zu besorgen folgende Wiesen: Grollmatt, Bühlmatt, Grollmaettel, Schlosssmatt,
     Wiese unten am Hundtsrücken, Grasfeld vom Armaberg herunter
4) Das Spalierobst am Antonisberg und den Rebhalten gehörden dem Herrn allein
5) Der Rebmann benutzt ein Jeuch Feld, circa 60-70 Ruthen Feld für Garten
6) Wenn das Laubhohlen erlaubt wird so ist er schuldig soviel als er kann zu hohlen
7) 6 Stück Kühe müssen zum Zug gebildet werden
8) Der Rebmann darf kein eigenes oder fremdes Eigenthum nebenbei besorgen
9) Eine Rebschule von circa 20.000 Setzlingen muß sorgfältig erhalten werden
10)Auf die verschiedenen Brunnen hat er besonders zu wachen
11)Rebsteckenspitzen hat er zu besorgen

Geschehen,Hornung 1853 

3.November 1876 

Wurde die Anlegung eines neuen Weges vom Annaberg über den Alsberg ohngefähr 250 Meter Länge beschlossen.
Das Ein…Weg soll im dritten Graben im Antoniusberg angefangen werden quer über diesen und den Alsberg hin
ziehen bis an die Grenze des Herrenberges – ohngefähr 180 Meter Länge. 

19.Mai 1877 

19ten Mai wurden von Wertheimer ca. 5 Haufen Rebengekauft im Franciscusberg im Preis von 696 Mark.
Bezahlt wurde diese Summe am 21. Mai 1877 nebst 5 Mark 80 zus. 702Mark 

Vendanges Groll 

Annee 

1852-53 1853-54 1854-55 1855-56 1856-57 1857-58 2190 1858-59 3550 1859-60 2000 1860-61 1560 1861-62 2000 1862-63 2116 

92 868 340 2070 3900 1760 3010 1850 1850 

240 630 862 

Bordeaux Rouge maas 

Klingelb. Klewner Weisser Weisherbst Total maas Maas Maas Maas Maas 

2227 1570 4359 200 200 2671 2330 2430 4903 4110 7740 8018 2187 1990 2710 2268 2029 5850 3436 2910 4260 3360 6770 8280 

9008 3411 13923 27318 10587 14717 14450 20526 

1863-64 1590 1864-65 1110 1865-66 1290 1866-67 3000 1867-68 1770 1868-69 3860 1869-70 1170 1870-71 1530 1871 1690 

Hecto Utres 1872-73 945 

1873-74 480 1874-75 3835 1875-76 2320 1876-77 1877-78 460 1878-79 420 1879-80 

1880
1881 400 1882
1883 505 1884 1400 1885 3030 1886 1720 1887 2900 1888 2340 1889 585 1890 1485 1891 950 1892 1720 1893 4500 1894 1009 1895 662 1896 2640 1897 1410 1898
1899 910 1900 5416 

1658 2305 3860 2490 1750 2050 2610 4000 1601 2540 1230 2300 2868 3480 4350 8010 2166 2080 2790 6390 4582 3600 3000 5708 1152 1421 1300 1680 2496 2312 3260 2608 1578 1350 2570 3500 

1190 1620 2695 2205 720 1470 496 1132 6480 4175 1155 13721 7974 9405 8985 12150 900 1721 1080 760 469 1414 530 711 324 1300 600 456 840 

180 288 819
1800 2100 2200
680 990
1516 1296 1292
1509 1540 4843
4440 3538 2880
1960 2283 4224
3100 2347 5157 1755 2448 3995 7690 2219 1720 3395 3915 

5045 5490 12810 4430 1026 988 1810
4134 2534 4100
2590 2640 8106 704 894 962 315 2090 1228 1840 6667 3000 4144 5822 8600 2400 2608 1800 4450 480 

550 1360 1840 1680 3542 5895 3243 6046 5976 13521 6520 

1050 1530 1050 630 

11903 12570 9161 23238 15196 20750 6723 12206 11698 

8655 4298 29360 41684 2621 

Mühlberg 4183 

970 1221 1044 5900 4600 2863 4619 8024 5542 5700 7500 3344 12480 1332 5194 1000 6825 1714 9500 2624 

4200 2952 2331 13300 6300 7472 13900 21912 15729 21000 26188 12959 17027 6106 18500 20569 12100 15113 33100 13400 3750 15270 37479 

Hilsbacher Hof 

Ahlsberg 

Beschreibung 

Dieser Hofwurde am 15. Mai 1872 für 16000 fl dem Herrn Reichert ehemaliger Bürgermeister abgekauft. 

Der Hof besteht: Grundstück 

333 Hof- und Haus Garten 

Wiese(Bühlmatt) 

Hect ares Cent 9 27 1 53 

84 6 70 

25 29 1 44 2 

24 25 38 

35 1 36 27 37 62 

4 08 09 

133
134 Wiese (Grollmatt) 

Kreuzweg 

126
108
146 Feld in der Schleife 

Reben (Ahlsberg) Hartwald(Reben) 

389 Feldam Galgenfeld 

554 Feldim Langenacker 1464 Waldam Heidenknie 

Der Kauf schilling ist in 2 Raten zu bezahlen
1) 31. Decemer 1873
2) 31. Decemer 1874

Die Vorbezahlung kann geschehen auf 3 monatliche Kündigung. 

Pension an den (Leibgedingcr) Joseph Bruder jährlich zu bezahlen 6 Sester Waizen 12 fl 

1 / 

gewellte Gerst 

2 

4 Bohnen 5 30 Kartoffeln 12 5 Maas Oehl 5 5 Schweineschmalz 5 120 Pfund Schweinefleisch 30 6ffHanf 3 120 Stück Eier 6 25 Pfund Stroh 7 

33 

58 Fahrt Dung 12 12ten Theil Wein bis auf 60 Ohm 140 

Pfund Brod per Woche
100 Stück Rebstecken 3 

5ten 

Theil Obst, Nüssen ausgenommen 4 

50 27 40 24 420 

Bruder Joseph ist gestorbenden 26 ten September 1880. In Folgedessen hört die Pension zu zahlen auf. Die Wiesen, welche Bruder noch zu benutzen hatte fallen jetzt an den Gutsherrn zurück.{Joseph Bruder *2.3.1802, stanmite vom Krebsenbach.
Erum verheiratetlul Ehe mit Katharina Kiefer +8.6.1859,
2. Ehe mit Theresia Kempf am 24.11.1859, diese verstarb nni 16.8.1873,
3. Ehe mit Marin Eva Feger am 20.11.1873)

BenutzungeinerKühe 

Benutzung eines Ackers 

Benutzung des Rebloses im Hartwald 

Benutzung der Wohnung 

Das Feld ist verpachtet(1872)
Die Wiesen
(1872) 135 fl 

132fl 

 

 

 

Finsterthal-Steini Beschreibung Gemarkung-Nesselried 

Hinweise zum „Finstertal
Aus dem Notizbuch von Freiherr Zorn von Bulach, Durbach 

Zusammen 78Morgen Herr Baron baut selbst 

Finsterthal verpachtet von 1879-1888 Für die Summe von cirka 610 

Jahr 1852 ff 

Ehemaliger ausgestockter Wald welcher Herr Baron Max Zorn von Bulach kaufte und in Reben, Feld und Wiesen verwandelte. 

Flächen Übersicht 

Wiesen Acker 

17 Morgen 

38 Morgen 

210 Total 820 

Die meisten Reben von der Steini sind bis jetzt herausgehauen und werden wahrscheinlich später noch herauskommen. Die Felder welche jetzt noch können 

Felder von der Steinig verpachtet 

verpachtet werden von der Steini ohngefähr: Die eigenen Reben welche in diesem Spätjahr 

herauskommen verpachtet werden Felder von den Rebleuten und Verwalter 

50,00 

400,00 

200,00 

5Morgenuma40M:perMorgen
Der jährliche Antheil Wein von den Trittler Soll im Durchschnitt 30 Hectoliter betragen ä30 M 630,00 

1 

Reben Finsterthal
Verzeichnis der Rebenpächter im Finsterthal für 15 Jahre von 1880 bis Mart. 1895. 

Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 

     10

     11

     12

     13

     14

     15

     16

     17

     18

Christ. Birk, Nesselried 

24,00 20,00 15,00 35,50 20,00 28,00 21,50 21,50 31,00 16,00 15,00 27,50 18,50 23,50 26,50 35,00 15,00 12,00 407,50 820,00 280,00 200,00 

Michel Kempf
Joseph Steinle Andreas Gumpp Joseph Kempf, Durbach Xaver Dreier, Nesselried 

Georg Geiler Anton Benz 

Monika Sauer 

Joseph 

Schrepfer AndreasSauer 

/ / / // 

/ 

Karl Kempf, Rebmann Joseph Winter
Franz Eckenfels, Wiedergrün Joseph Lott, Nesselried ChristianBirk,
// BernhardBruder tf 

Summe:
Dazu der Pacht der Felder Finsterthal und Steini 

Werth des Weines der Trittler jährl. 8 hl ä35M 

/ / / 

2 

2.100 Mark 

/-N 

n 

Werth der Felderw. Von den Rebleuten u.Verwalter 

Obstertrag
Wiesen beim Haus im Wiedergrün,
Feld beim Haus und Baumgarten anschlag 

Total 

200,00 30,00 

180,00 2117,80 

Finsterhai u. Steini
Verpachtete Tritteireben vom Jahr 1884 bis 1900 – verpachtet am 19.November 1884 

1 41/2 Haufen 2 5
36
4 5V2 

5 6V2 6 3
7
51/2 8 31/2 93 

  • 10  51/2
  • 11  3V2
  • 12  4
  • 13  6
  • 14  4
    65 V2Haufen

Josef Vogt
Anton Geiler Witwe 

Johann Koch Amand Haas Nicolaus Walz Michel Huber 

Leopold Vollmer 

Ambros …(Hurst) 

Remigius Lauinger 

Felix Kempf, Nesselried Mathias Hurst 

Xaver Langenbacher Andreas Hurst Wittwe 

KarlKempf JährlicherPacht 

15,75 15,45 21,50 

19,25 23,32 

13,00 19,84 13,84 13,34 15,00 20,50 24,00 27,00 20,50 

261,79 

3 

Obige Reben waren früher Tritteireben deren Bestand im Jahre 1884 zu Ende ging. Die Trittler wollten die Reben in Pachtnehmen statt den Trittei abzugeben 

wir einverstanden waren. 

Beilagen zur Mooswaldrechnung Durbach Jahr1852-1858 

In der Mooswaldrechnung wird mit Bechluss des Ministerium des Innern in Karlsruhe vom 13ten Januar 1855 festgestellt: 

Nach unerIlten August 1855 gefassten Beschlüsse der Steuerberechtigten der Mooswald und Hardtwaldgenossenschaft zugestandenen Eigenthum auf die betreffende Staabsgemeinde übertrag und zu diesem Behufe der Hardtwald inzwei Theile zerlegt, derMooswald aber einstweilen ungeteilt erhalten werden soll. 

Von einer Waldverstückelung kann nach diesem Project wolil nicht für weniger mehr die Rede sein, als nach dem Beschluß des Heimburger Staabs Durbach vom 18ten Juni 1852 auf der anderen Seite wieder eine Zusammenstellung des diesem 

Stabe zufallenden Antheils am Hardtwald mit dem der Vollmersbacher Waldgenossenschaft zustehenden Wald Distriktstattfinden soll. 

In Forstwirthschaftlicher Beziehung hat deshalb auch die Bezirksforstei Offenburg 

in ihren ersten Erklärungen gegen das Project nichts weiteres mehr zu erinnern 

gefunden als daß zum Nachtheil des Rebbaus in der Stabsgemeinde Illenthal mit 

Obernesselried die Laubnutzung für diesen Stab wegen des geringen Alters des Holzes auf der ihm zuzuweisenden Waldfläche verändert werden würde. Dieses Bedenken fällt indessen nach der vom Gemeinderat hin Durbach gegebenen

Erläuterung weg, wonach die Laubnutzung alljährlich in allen dortigen Waldungen versteigert zu werden pflegt, somit den Be….von Illenthal und Obernesselried gleich allen anderen Beteiligten die Möglichkeit verbleibt, ihr Bedürfniß an Laub nach wie vor ohne Gefährdung des Theilungsobjects zu decken. 

Dagegen gewähren in gemeindeoeconomischer Beziehung die oben erwähnten Beschlüsse der Waldgenossenschaften so augenfällige Vortheile, daß deren Genehmigung nicht versagt werden darf. 

Es werden nämlich nicht nur durch Vereinfachung der Verrechnung und der Verwaltungs Kostenerspart in welches Verhältniß im Interesse der staatlichen Aufsicht auf das gemeinheitliche Vermögen besitzt, sondern kann auch in Zukunft 

4 

die Staabsgemeinde aus dem ihrem zugeschriebenen Vermögen, dessen Erträgniß bisher ausschließlich unter die berechtigten Waldgenossenschaften vertheilt wurde, wesentliche Vortheile und Erleichterung und Bestreitung ihrer Bedürfnisse erzielen. Man sieht sich deshalb auf den Recurs der betheiligten Stäbe, von Durbach, deren Caße die Genehmigung zu jenen Beschlüssen den Vorbehalt und unter der Voraussetzung zu ertheilen: 

1) Daß außerdem Waldeigenthum auch das übrige Vermögen in Kapithalien Güter usw. bestehend der Waldgenoeenschaft gleich dem Wald als Eigenthum der Staabsgemeinden erklärt und damit die besondere Verrechnung und Verwaltung der Waldgenossenschaften gänzlich beseitigt werden 

Grundbuch Heimburg Band 3
Finstertal wird ersteigert durch Max Zorn von Bulach am 24.9.1834 Versteigerung durch die Direktion Großherz. Forst Domäne und Bergwerk- Herrschaftlicher Wald- 

Komm, o Mensch Betrachte mich 5 

Eilefort, und bekehre dich Gestiftet von Freiherr Max Er-Zorn V.Bulach in Durbach 1856 Joh. Schirmann fer 

Zorn von Bulach

Kurzgeschichte anl. Einweihung des nach Schädigung wieder neu errichteten 

Schwarzen Kreuzes am Kirchberg

13. November 2021

  1. 1. Seit dem Jahr 1381 ist das Gut der Zorn von Bulach mit dem Schlössle Grohl / Grol / Graal urkundlich verbrieft. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Familie bereits viele Jahre früher unter dem Schutz der Staufenberger Ritter hier ansässig war.
  2. Die Zorn von Bulach waren in unserer gesamten Region bis ins Elsaß sehr begütert. 

Georg Zorn von Bulach war Ratgeber des Königs Karl V.

Der 1321 verstorbene Hug Zorn von Bulach war Stiftspropst in der Straßburger Kirche Jung St. Peter. Dessen Grabstein ist heute im nördlichen Eingangsturm von Schloss Osthausen zu sehen

Während des Zweiten Kaiserreichs war der Baron Zorn von Bulach Kammerherr des Kaisers Napoleon III.

Auch in der Deutschen Politik waren die Z.v.B. vertreten. So war Hugo Z.v.B. (1851 – 1921) Reichstagsabgeordneter und Staatssekr. Für Elsaß-Lothringen.

  1. Alte Postkarten zeigen das ehemalige Schloss Grohl, das auf den Grundmauern des ursprünglichen Wasserschlössle im Jahr 1875 errichtet wurde. Dazu gibt es aber auch einen Planentwurf aus dem Jahr 1846, welcher dann jedoch in etwas abgespeckter Version 1875 verwirklicht wurde.
  2. Die älteste Urkunde über den Weinbau in Durbach stammt aus dem Jahr 1298. Wir können sicherlich davon ausgehen, dass die Zorn von Bulach seit der Errichtung ihres Wasserschlössle am Grohl an den umliegenden Hängen Weinbau betrieben haben.  

Den Zorn von Bulach verdanken wir auch eine wunderbare Tafel auf die Qualität und die Menge des Weines seit dem Jahr 1626 dargestellt sind. Dazu empfehle ich Ihnen auf der Homepage des Wein- und Heimatmuseums einmal in die dort eingestellte „Zeittafel der Weinjahrgänge“ hineinzuschauen.

  1. Ein ganz besonderes Jahr in der Geschichte der Zorn von Bulach war das Jahr 1846. Zu dieser Zeit war Ernst Max Zorn von Bulach der Gutsherr.

Seine Eltern: Anton Josef Zorn von Bulach und Wilhelmine Franziska geb. Z.v. B.

Sein Oheim:Frhr. Franz Matern Zorn von Bulach

Seine Brüder:Joseph Anton und

Franz Karl

Seine Gemahlin: Anna geb. Gräfin von Kageneck

Haben stets den Wunsch geäußert, dass ich einst ein Stammgut (Majorat) errichten möchte.

Diesem Wunsch kam der Gutsherr nach und so kann man im alten Grundbuch von Durbach jetzt noch ein Stammgus-Statut lesen. Darin ist festgehalten wie die Erbfolge geregelt ist und welche Ansprüche die jeweiligen Familienmitglieder an den Gutsbesitzer haben. (Apanaschen)

Aufgeführt ist in dieser Urkunde auch die ganzen zum Stammgut gehörigen Höfe, der Grundbesitz und der zum Haushalt und den Betrieben gehörigen Fahrnis. Aufschlussreich ist z.Bsp. auch die Aufstellung über den Hausrat, bei dem jeder silberne Löffel usw. angeführt ist. (Besteck und Möbel sind extra erwähnt, dass diese zum Standesgemäßen Haushalt erforderlich sind.)

Gem. Durbach: Das Gut Graal im Thale Durbach, bestehend in zwölf Abtheilungen

Abt.I grenzt gegen Westen an Karl Seitz, Joseph Bruder und die sogenannten Haardwaldreben, gegen Norden theils an den Haardwald und an das Nassall’sche Erblehengut, wovon das Obereigenthum dem Freiherrn Zorn von Bulach zusteht, gegen Osten an Elogius Kiefer und an Kirchhof zum Theil auch an den Staufenberger Schloßweg, gegen Süden an die Thalstraße mit dreisig Grenzsteinen bestehen in:

  1. Dem zweistöckigten von Stein erbauten Wohngebäude, das Graalschlößchen genannt,
  2. Einem Oekonomiegebäude mit Dienstbotenwohnungen, Holzremise, Küche und Speicher
  3. Einer gegenwärtig noch nicht vollständig ausgebauten Chaisenremise, Schweinställe, Gemüsekeller, Büttenbehälter und Waschspeicher unter einem Dach
  4. Einem großen Oekonomiegebäude, nämlich Knechtswohnungen, Scheuer, Stallungen, Trotte, Brennerei, Fruchtspeicher 
  5. Einer Rebmeisterswohnung, Scheuer, Stallungen, Wasch- und Brennhaus
  6. Einer Verwalterwohnung mit Keller unterhalb der Kirche und
  7. Einem nächst dabei stehenden Backhaus zum Gebrauche des Verwalters
  8. Dem s.g. Herrschaftsgarten längs der Thalstraße und noch einem weiteren Gärtchen des Rebmeisters.
  9. Zwei Hofraithen, nämlich der Herrschaft und der Oekonomiehof

Vorstehende Realitäten erstrecken sich über eine Fläche von   2 Morgen Berghalden 1 ½ Morgen Reben 6 Morgen

Zusammen:10 1/12 Morgen

Weitere zum Stammgut gehörende Höfe waren z.Bsp. der Wiedergrüner Hof / der Illentaler Hof / der Hatsbachhof / der Springhof

Sowie viele Ländereien in Offenburg (Kinzigmatten) Korker-Wald / Zusenhofen / Nußbach / Appenweier / Windschläg / Ebersweier usw. und der Wälder-Hof mit über 70 ha in Ödsbach (Eigenjagd)

6.) In der bewegten Zeit zwischen 1848 und 1860 war nicht nur die Badische Revolution, sondern insgesamt auch teilweise große Not in der Bevölkerung. Dem Gutsherr Zorn von Bulach lag deshalb wohl viel daran den Besitz zusammenzuhalten oder gar zu vermehren. So wurde 1850 auch das Finstertal auf Gemarkung Nesselried erworben, auf dem 1856 eines der 4 Kreuze errichtet wurde.

Es ist nach über 160 Jahren wohl nicht mehr genau nach zu vollziehen aus welchen Beweggründen die 4 Kreuze errichtet wurden.

Nach der Überlieferung (so hat es zumindest die heute noch lebende M. von Bieberstein geb. Gräfin Wolff-Metternich erzählt) soll ein drohendes Unglück – Absturz eines Kindes vom Fenster des Schlössle – der Beweggrund für die Errichtung des Kreuzes am Kirchberg gewesen sein.

Vermutlich war es jedoch wohl die allgemeine Frömmigkeit der Familie und auch der Wunsch des Stammgutsbesitzers, dass die wesentlichen Teile des Stammguts durch diese christlichen Denkmäler markiert werden.

Die Verbundenheit zum christlichen Glauben der Famlie der Zorn von Bulach und zur Kirche ist vielfach dokumentiert.

So findet sich z.Bsp. im „Anniversarienbuch“ der Pfarrei Durbach der Hinweis zur Stiftung eine Jahrtagsmesse in den Jahren 1815 – 1836.

Sonstige Hinweise Verbindung Zorn von Bulach – Kirche

Glocke im Wein- und Heimatmuseum    Jahr 1684

Im Anniversarienbuch (Verzeichnis über gestiftete Jahrtagsmessen) in der Pfarrkirche St. Heinrich wurden von 1815 bis 1836    für die Familie des Barons Zorn von Bulach (de Boulach)  hl. Messen gelesen

Gemeindearchiv: – Kirchensachen

12. März 1816 der hochadeligen Familie der Freiherren Zorn von Bulach von Straßburg wird gestattet, auf ihre Kosten 2 Bänke in der Kirche

Zu erbauen. Jeder Stuhl hat einen Raum von 9 Schuh in der Länge – wie die anderen Stühle auch – mit Ölfarbe marmorartig angestrichen. Jeder mit 2 beschlüßigen Thürlein versehen, wo die hochadlige Familie die Schlüßel daran in Händen hat. 

Rechts und links zu fotterst der langen Seite angewiesen. – zum Gebette für die hochadelige Familie und der sonstigen bey sich

habenden Dienerschaft für die Zukunft allein verbleibe. 

Die Schwarzen Kreuze der Zorn von Bulach

Kreuz am Kirchberg Errichtet 1859 Stifter: Frhr. Franz Zorn von Bulach und Freifrau Zorn von Bulach Geb. Freiin Antonia von Reinach Hirzbach Steinmetz: Johann Schirrmann

Kreuz beim Bernhardsgrund 1856 Stifter: Frhr. Hugo Zorn von Bulach Johann Schirrmann

Kreuz im Finstertal 1856 Stifter: Frhr. Max Ernst Zorn von Bulach Johann Schirrmann

Kreuz Ödsbach Wälden 1855 Stifter: Frhr. Franz Zorn von Bulach ? vermutl. Schirrmann J.

Schirrmann Johann *20.03.1820 + 19.10.1863 oo 31.7.1848 1.Ehe mit Carolina Plank, Tochter des Färbers und ehem. Bürgermeister Josef Plank (1847 – 1849) Oo 23.05.1854 2. Ehe mit Maria Augusta Plank  (Schwester der obigen Carolina)

Im Frühjahr 1819 wurde die Rebanlage am Kirchberg und Hilsbach unter die Hardtwald-Genossen verteilt. Dabei wurde jedes Los mit 90 Ruthen Badisch allgemeines Maaß ausgemessen. Freiherr von Bulach, der ebenfalls Hardtwaldgenosse war, erhielt die Los-Nr. 186, 187 und 189 ½ hier rechts am Weg entlang zugewiesen. 

7.) Im Durbachtal sind über 150 Kleindenkmale errichtet, die vielfach über die Geschichte, über Schicksale, über die Frömmigkeit, das Vertrauen auf Gott Auskunft geben.

Es sind Denkmäler, die wir heute vielfach bewundern dürfen. Die heutige Generation sieht sich nur selten veranlasst, ein Denkmal zur Ehre Gottes zu errichten.

Heute dürfen wir der Gutsbesitzerin, Frau Gertraud Hurrle, danken, dass sie zur Erhaltung dieses für unser Tal so bedeutende Denkmal wieder in alter Pracht errichten ließ.

Dazu beigetragen hat auch Herr Heinrich Meyer, Denkmalpfleger, der die Koordination der Restaurierung mit Bildhauer Tobias Huber und Schlossermeister Karl Braun übernommen hat.

Ein Dank auch an Frau Hurrle für den Wein, mit dem wir auf die Erhaltung und den Schutz dieses Denkmals und des Weinguts anstoßen dürfen.