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Durbach’s Bürgermeister

Von Josef Werner

(Heimatbeilage vom 4.10.1985, mit Ergänzung Januar 2016)

Die Protokolle und Unterlagen des Gemeindearchivs zeigen eine wechselvolle Geschichte unseres Weinorts auf. Die „Schultheiße“, „Vögte“ und „Bürgermeister“ der Gemeinde haben diese Geschichte wesentlich geprägt.
Leider stehen uns nicht von allen diesen Ortsoberhäuptern Bilder zur Verfügung. Es wäre auch zu umfangreich die wesentlichen geschichtlichen Ereignisse während der jeweiligen Amtszeiten aufzuzeigen. In der nachfolgenden Aufstellung soll deshalb in Stichworten ein kleiner Abriss gegeben werden.
„Die „Herrschaft Staufenberg“ bzw. das „Amt Stauffenberg“ wurde erstmals Anfang 1600 erwähnt, als das Staufenberger Lehen von der Baden-Durlachischen Linie der Markgrafen von Baden nach dem Tode des letzten Wiedergriener als heimgefallen wieder eingezogen wurde. In dieser Zeit saß ein durlachischer Amtmann auf Schloss Staufenberg, welcher in der Herrschaft Staufenberg Rechte und Gefälle feststellen ließ. Um 1631 belehnte Markgraf Wilhelm von Baden-Baden unter Vorbehalt der landesherrlichen Rechte als Mannlehen Heinrich Karl von Orscelar, Freiherr von Oudenguth, und nach dessen Tod seinen Sohn, Hermann Wilhelm mit der „Herrschaft Staufenberg“. Der Türkensieger (Türkenlouis) Ludwig Wilhelm belehnte 1683 dann den Freiherrn Christoph von Greiffen mit der Herrschaft. Dieser gab das Lehen mit Vertrag von Wien vom 24.04.1700 wieder gegen Zahlung von 50.000 Gulden an den Markgrafen zurück. In der Folgezeit wurde dann die Herrschaft von den baden-badischen Amtleuten bis zum Übergang an die Baden-Durlachische Linie im Jahre 1771 verwaltet.
Es ist aus den Unterlagen des Gemeindearchivs nicht genau ersichtlich, wer wirklich der erste „Schultheiß“ unserer Gemeinde war; doch noch während der Amtszeit von „Amtmännern“ auf Schloss Staufenberg waren eingesetzte oder gewählte Ortsoberhäupter tätig.
1635        führt der Heiligenpfleger Thomas Wörner Martin Haas als Vogt an
1647        ist in der Kirchenrechnung Roman Bentz vom Wiedergrün als Schultheis
                genannt. Seine Witwe stirbt 1673.
1652        wird Caspar Benz als Schultheiß angeführt.
1679
        wird bei einem im oberen Wirtshaus „zur Linde“ in Durbach abgehaltenen
                „Claggericht“ der Schultheiß Johannes Hoffacker als Gerichtsschreiber
                bezeichnet. Hoffacker ist wohl schon um 1661 Lindenwirt, denn zu dieser
                Zeit wird seine Frau Susanna laut Geburtenbuch als Patin für Anna Maria
                Wolfersberg vom Hölzlinsberg angeführt.
18.10.1679    wird bei einem Claggericht, gehalten auf Schloss
                Staufenberg, festgestellt, dass Bernhard Hayd wegen Abgang des   
                Schultheißen den Stab führt. Ein Sterbeeintrag des Schultheißen Hoffacker
                findet sich am 11. April 1680, als er wohl nach längerer Krankheit starb.
10.09.1700    ist Tobias Geltrich vom Sendelbach Schultheiß   + 4.1.1745 
04.10.1720    wird im Ehebuch Roman Benz als Sohn des verdienten Schultheißen                    Mathäus Benz angegeben. Roman Benz ehelicht die Magdalena Werner,
                Tochter des verstorbenen Jacobi Werner
30.01.1723 wird Mathäus Benz aus dem Heschpengrund nochmals als „Schulteti“
                angegeben , ebenso 1728    
Am 2.2.1765    fand eine Erbvertragshuldigung der Durbacher Bürger im Gasthaus „zur Linde“ aus Anlass der Vereinigung zwischen der Baden-Badenschen Markgräflichen Linie und dem Hause Baden-Durlach statt.
        Hierbei war Josef K i e f e r  als Schultheiß, Accisor und Zoller anwesend.
Bei der endgültigen Besitzergreifung durch Baden-Durlach im Jahre 1771 (nach dem Tode des regierenden Markgrafen von Baden-Baden, August Georg am 20./21.10.1771) übte Amtmann Prinz als badischer Beamter die Justiz und Verwaltung in der Herrschaft Staufenberg aus.
Am 21.10.1771    wurden Schultheiß Josef B E I S E R (Byßer) und Gerichtszwölfer Jakob Leible als Amtspersonen von Notar Beek hinzugezogen um die Patente des Hauses Baden-Durlach auf Schloss Staufenberg, in Nesselried, in Durbach und in Bottenau am Zollstock bzw. am Gabelsteg anzubringen.
    Am 23.10.1771 berichtete Leutnant Adelsheim, welcher mit einer Abordnung Soldaten auf Schloss Staufenberg saß, dass die Bürgerschaft in der Herrschaft Staufenberg ruhig sei. Jedoch herrsche eine große Armut bei den Leuten, denn sie lebten nur vom Weinbau, und dieser habe in diesem Jahr ein schlechtes Ergebnis gehabt. Die übrigen Produkte des Landes seien kaum hinlänglich die eigenen Familien zu ernähren. Den Soldaten auf dem Schloss, und auch den beim Rathaus postierten, bleibe deshalb nur wenig übrig. Das Brot für die Soldaten wurde großteils in Offenburg und sogar in Straßburg gekauft, weil es „wohlfeiler und besser“ war.
1787    wird in den Urkunden Alt-Schultheiß LAIBLE erwähnt, welcher in der Zeit von ca. Mitte der 1770er Jahre bis ca. 1785 die Geschicke der Stabsgemeinde leitete. 
ca. 1786 – 1809    wird Johannes D A N N E R als Schultheiß zusammen mit Franz Gießler als Stabhalter in den Stöcken, Nicolaus Eckenfels als Amtsbott und Lorentz Baßler als Schulmeister erwähnt. Gleichzeitig waren die Gerichtszwölfer Jacob Laible vom Vollmersbach, Anton Kiefer, Andreas Breig, Kuderer, Franz Josef Kiefer, Johannes Schab vom Heimbach und Georg Huber vom Lindenplatz u.a. mit der Verwaltung der Gemeinde betraut.
    Am 4.5.1809 werden Stabhalter Kiefer und 12er Sebastian Kiefer erwähnt.
Ab ca. Januar 1809    ist Joseph D A N N E R als Schultheißen-Verweser tätig. Später wird er als „Staabs-Vogtei-Verweser“ bzw. als „Stabs-Vogt“ und im Jahre 1832 erstmals als „Bürgermeister“ betitelt.
    Als Gerichtsbott finden wir im Jahre 1816 Joseph Eß. Während der Amtszeit von Vogt Danner wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1815 über den Erwerb des Friedhofgeländes auf der „Ackermatte“, gleichzeitig ein Bürgermeister Müller erwähnt. Welchen Aufgabenbereich dieser Bürgermeister hatte ist nicht zu ersehen. 
Ab August 1832 – 1838    ist Bürgermeister Johann Baptist N A S S A L L
        *20.06.1794 + 01.03.1850
Von 1838 – 1843        Bürgermeister Ignaz Z E L L E R
Von 1843 – 1845        Bürgermeister M E N N L E 
Von 1845 – 1846    wiederum Bürgermeister NASSALL (offensichtlich mit dem obigen Nassall identisch)    
Okt. 1846 – März 1847    Bürgermeister K I E F E R 
März 1847 – 1849    Bürgermeister Josef P L A N K
    *21.06.1823 + 15.04.1882
Revolutionszeit in Baden – (es waren auch Durbacher Bürger, wie z.Bsp. der Hebarzt Erhardt, in die Revolutionswirren verwickelt)

1849 – 1852            Bürgermeister Anton D A N N E R
                *19.01.1808 + 28.07.1880


 

1852 – Okt. 1872        Bürgermeister Johannes Nepomuk REICHERT
                *11.6.1805 in Ettlingenweier + 26.1.1880
Unter seiner Regie wurde ein wesentlicher Teil des heutigen „Plauelrain“ ausgestockt und zu Reben angelegt. Gleichzeitig konnten ab diesem Zeitpunkt die „Heimburger“ Stabsbürger je ein „Allmend-Feld“ und ein Reblos als „Nutzbürger bewirtschaften.

Okt. 1872 – Dez. 1893    Bürgermeister  Ignatz G E I L E R, 
*28.7.1836 +21.2.1895

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April 1894 – Sept. 1918     Bürgermeister Johann Baptist MÜLLER,   Nachtweide 
    *5.10.1847 +25.9.1918

Sept. 1918 – März 1933         Bürgermeister Franz Xaver WÖRNER, Hatsbach
    *28.4.1871 + 23.11.1951        
        01.07.1933 – wegen den veränderten politischen Verh. legte BM Wörner sein Amt nieder.    

März 1933 – Febr. 1939        Bürgermeister Franz Xaver R O T H , am Bühl
        *15.11.1898 + 12.10.1974
    7.7.1933 – Aufgrund der Verordnung des Reichs-präsidenten wurden die Amtsgeschäfte vom Innen-ministerium auf Roth übertragen. Die Wahl durch den Bürgerausschuss erfolgte am 3.8.1933. Wegen zu großer Belastung im eigenen landw. Betrieb legte er das Amt zum 1.4.1939 nieder.

März 1939 – Kriegsende 1945 –     Bürgermeister Josef Anton H U B E R , Ergersbach
*1.4.1888 + 11.6.1954

1.6.1945 – Februar 1946        Bürgermeister Josef S I N G L E R
        * 18.11.1875 in Wolfach + 
Singler kam am 1.4.1943 von Oppenau-Maisach nach Durbach und war  zunächst Gemeinde-rechner. Nach Kriegsende wurde er von der französischen Militär-regierung ab 1.6.1945 zum BM ernannt. Er nahm dieses Amt bis zum Februar 1946 wahr und zog im Juli 1947 wieder nach Maisach zurück.

1.3.1946 – Dez. 1948    Bürgermeister Franz Xaver M Ü L L E R , Sendelbach * 15.10.1896 + 2.1.1977
    27.2.1946 Der bish. Stellv.BM Müller wird vom Gemeinderat bis zur ordentlichen Neuwahl eines Bürgermeisters zum Bürgermeister ernannt.

Dez. 1948 – Dez. 1969    Bürgermeister Andreas GLANZMANN; Stöcken
        *10.02.1905 + 14.05.1984

Dez. 1969 – Dez.1993
        Bürgermeister Hans WEINER

                                                                          *26.5.1939                                                                        

Dez.1993 – Dezember 2001    Wolfgang Pühler
    Abgewählt im Oktober 2001

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Dez.2001 –      April 2014    Toni VETRANO
 *12.03.1964
Wechsel als OB nach Kehl
    

Seit 18.09.2014    Andreas König    *10.11.1986

Amtseinführung am 8.09.2014

Vereidigung am 18.09.2014

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