P l a u e l r a i n

Die Weinberglage Plauelrain
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Die Weinberglage „Plauelrain“ ist die größte Einzellage im Durbachtal. Es ist dies ein bis auf 300 m ansteigender Gebirgsstock dessen Hänge insgesamt nach Süden ausgerichtet sind. 

Die Lage Plauelrain wird unterbrochen durch die Einzellagen „Ölberg“ , „Schloss Grohl“, „Josephsberg“, „Steinberg“, „Schlossberg“, „Schloss Staufenberg“, „Bienengarten“, „Kapellenberg“ und „Kasselberg“.

Unzählige Gewanne und Gemarkungsteile wurden unter der Bezeichnung „Plauelrain“ zusammengefasst. 

Seinen Ursprung hat der „Plauelrain“ im ehemaligen Bergbaugebiet des einstigen Hardtwaldes. Dieser reichte mit seinen Ausläufern bis in die Talsohle des Ortsteiles Unterweiler. Eine alte Pochmühle, mit der das Eisenerz über Jahrhunderte hinweg zerkleinert wurde, ist in einer Karte von 1804 noch gut zu erkennen. Plaueln ist auch die Bezeichnung für das weichklopfen von Hanf. Über einen langen Mühlkanal wurde das Wasser zu dieser alten Mühle herangeführt.

Bürgermeister Johann Nepomuk Reichert veranlasste in den Jahren 1859 bis 1864 die Rodung eines Teils des Hardtwaldes. So wurde aus der ehemaligen Bergbaufläche ein Weinberg mit über 220 kleinen Rebgrundstücken. Steile Weinbergtreppen, hohe Trockenmauern und nur wenige Fahrwege bestimmten 120 Jahre lang das Gesicht dieser einmaligen Landschaft. Von 1989 bis1991 wurden rund 20 ha dieser gemeindeeigenen Fläche in einer Flurneuordnung der modernen Zeit angepasst.  Biotopstreifen und ein kleiner Weinlehrpfad lassen diesen Weinberg auch für Wanderer zum Erlebnis werden. Aus einem alten Erzstollen wird der schöne Plauelrain-Brunnen mit Wasser versorgt. Trotz Planierraupen bei der Flurneuordnung blieb die Vielgestaltigkeit dieses Weinbergs  erhalten. Die Hänge wechseln von der reinen Südlage über West- und Südwest-Richtung bis zur Süd-Ostseite. 

Flache Hänge sucht man am Plauelrain vergeblich. Wer hier den Wanderstiefel anzieht, der kann vom Zinken Stöcken oder auch beim ehemaligen Bierkeller den Aufstieg schaffen. Ein russischer Soldat soll bei diesem alten Felsenkeller seit Jahrhunderten als „Michelewitsch“ sein Unwesen treiben.

Weithin sichtbar bis in die Rheinebene ist bereits der im Jahre 1974 neu angelegte „Stöckberg“. Hier wurde auf einer Fläche von fast 12 ha Wald ausgestockt. Die Reben stehen jetzt in der zweiten Generation und sind fast durchweg maschinell zu bewirtschaften. 

Fast ein Kilometer entfernt vom ursprünglichen Plauelrain liegt der Zinken Wiedergrün. In den Gewannen Hauseck und Sommerhalde wird dort seit Jahrhunderten Weinbau gepflegt.

Schon zwischen 1819 und 1850 wurden im Hilsbach, am Kirchberg und im Schwarzloch Reben neu angelegt. Dort sind überwiegend Grau- und Spätburgunderreben anzutreffen. Zwischen den Weinberglagen „Josephsberg“ im Hespengrund und Schloss Staufenberg haben sich die Reben im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebreitet.  Die Rebhänge reichen jetzt vielfach bis an die mit Wald bewachsenen Bergkuppen.

Vom Mühlberg über den Stollenberg bis in den Heimbach ziehen sich teilweise extreme Steilhänge. Hier werden  seit jeher Spitzensorten wie Clevner oder Klingelberger gepflanzt. 

Mit dem „Bernspring“ zwischen Halbgütle und Stürzelbach wurde in Durbach eine der ersten Flurneuordnungen durchgeführt. Vom Stürzelbach bis zum Mollenkopf wurde diese Neuordnung fortgeführt.

Auch im Ergersbach hat der  Weinbau in den vergangenen Jahrzehnten die vielfach alte Struktur von Streuobst oder sonstigen landwirtschaftlichen Flächen abgelöst.

Mit dem Mahlengrund und kleineren Flächen bis fast zum Oberspring erreicht die Weinberglage Plauelrain die Grenze der östlichen Ausdehnung.

So vielgestaltig diese Rebenlandschaft ist, so unterschiedlich sind auch die Bodenverhältnisse. Es findet sich überwiegend Granitgestein, aber auch Porphyr oder Schwerspat sind hier zu Hause. Die Vielfalt dieser Gesteinsarten geben den Weinen, die hier wachsen, eine besondere Mineralität.