S c h l o s s   G r o h l

Die Weinberglage Schloss Grohl
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Schloss Grohl stellt wohl eine der ältesten Weinberglagen des Durbachtales dar. Schon 1381 werden in einem Lehensrevers der Gebrüder Hans und Claus Zorn von Bulach an die Markgrafen Bernhard eins und Rudolf sieben diverse Güter, zumeist Reben im inneren Burggraben und um das Haus „Grohl“, im Spring und im Wiedergrün erwähnt. 

Die Freiherrn Zorn von Bulach wussten die hervorragende Lage ihres Hausbergs schon früh zu schätzen. 

Sieben Hektar umfasst diese Weinberglage mitten im Ortskern von Durbach und steil ansteigend vom ehemaligen Wasserschloss Grohl bis zu dem im Jahre 1856 vom damaligen Gutsherrn errichteten Schwarzen Kreuz.

Grauburgunder, Riesling, Weißer Burgunder, Scheurebe, Traminer und auch Weißer Sauvignon gedeihen hier vorzüglich.   

Der „Alsberg“ mit seiner reinen Südlage und der „Kirchberg“ mit Süd und Süd-Ost-Richtung, bestehen aus einem reinen Granitverwitterungsgestein, das nur eine geringe Humusschicht trägt. Das sind beste Voraussetzungen für die Reben.

Eine vorbildliche, der Zeit angepasste Umstrukturierung der Weinbergflächen erfolgte nach 1950. Insbesondere wurden die alten Fußpfade durch Fahrwege ersetzt und die alten Steckenreben sukzessive durch Drahtrahmen-Anlagen ersetzt. In den 1960er Jahren wurden die Reben teilweise auch in der sogenannten Lenz-Moser-Erziehung bewirtschaftet. 

Die ursprüngliche Bodenbearbeitung mit Hacke oder Pflug wurde Richtungsweisend bereits in den 1970er Jahren ersetzt. Der Boden wird seither der natürlichen Begrünung überlassen und gemulcht.

Durch Planie- und Flurneuordnung wurden die Weinberge um Schloss Grohl in den vergangenen Jahren bis auf wenige Teilflächen so umgestaltet, dass die Bearbeitung überwiegend maschinell und im Direktzug erfolgen kann. Die extreme Steillage im westlichen Teil des Alsberg ist mit hohen Mauern gestützt. Hier ist nach wie vor Handarbeit unerlässlich.

Bis zur Einführung der heutigen Weinberglagenbezeichnung wurden die Weine  zumeist unter den alten Gewannbezeichnungen verkauft.

Zur heutigen Lage „Schloss Grohl“ gehören die Gewanne „Alsberg“ und „Kirchberg“. Daneben wurde bis vor wenigen Jahren der ehemals zum Gut gehörige „Hundsrücken“ zwischen den Gewannen „Schwarzloch“ und  „Hespengrund vermarktet. Über lange Jahre wurden Weine auch unter der Bezeichnung „Annaberg“  vermarktet.