Skip to content

Die Weilermühle in Durbach

Verschiedene Hinweise und Fundstellen
Widergrün von Staufenberg 

Elsässer Uradel, später auch nach Bayern gekommen. Sie gehörten zum Strassburger Patriziat. 1544 – 1604 waren mehrere aus der Familie Stättemeister daselbst. 
Wappen: In Silber, über blauem Dreiberg, 3 querliegender Zimmermannsklammern, zwei die Haken abwärtskehrend im Schildeshaupt übereinander, die dritte dicht über dem Dreiberg, die Haken aufwärts kehrend, mit einem aus ihr in der Mitte wachsendem runden Pokal. Die oberste Klammer ist etwas länger als die beiden anderen, welche gleich lang sind. 
Auf dem Helme ein Jünglingsrumpf in einem, wie der Schild gezeichnetem Kleide. Statt der Arme 2 geschlossene silberne Büffelhörner. 
Bei Siebmacher: V 147 erscheint in Silber auf grünem Dreiberg ein runder Pokal, oben mit Seitenansätzen. 
Auf dem Helme ein Mannsrumpf im Kleid, wieder Schild, statt der Arme 2 silberne Büffelhörner ohne Mündung. 

Weilermühle – seit 1370 

1328   Der erste bekannte Besitzer der Mühle war laut einer Urkunde aus dem Jahre
           1328 der Edelknecht Jörg von Wiedergrün, der im gleichen Talgrund westlich
           des Staufenbergs zwischen Nesselried und Ebersweier seinen Sitz hatte, und
           zwar als Lehensmann des Grafen Konrad von Freiburg.  

  • Am „Tag des hl “Kreuzes“ gab er „mit zeitlicher Vorbetrachtung und gutem Willen seiner ehelichen Württin Frau Tilien 5 Marks Sylbers Straßburger Währung zue einer rechten Morgengabe uff der M ü l e n  gelegen zue D u r r e n b a c h  W i l e r  zue nisend unnd zue besetzen mit allen Rechten und Freyheiten” 
  • Im Jahre 1378 war sie im Besitz des Edelknechts Andreas von Wiedergrün. Dieser und seine Ehefrau sowie seine Söhne Georg, Henselin und Obrecht vermachten für sich und ihre Erben „der Priorin und den Frauen gemeinlich auf der C l a u s e   in  O b e r d o r f   und deren Nachkommen“ ein jährliche Gült von 6 Sester Roggen, 4 Schilling, 1 Kappe, 1 Ernthuhn, 1 Fastnachtshuhn und 10 Eier  „uff der M ü h l  zue     D u r b a c h – W e il e r „. Die Empfänger dieser Gült und Zinsen waren die Klosenerinnen in dem zu Oberkirch gehörigen Zinken Oberdorf am Südufer der Rench.

1655 Die nächste sichere Nachricht stammt erst aus dem Jahre 1655. 

  • Damals war die „alte Mühl“ Eigentum des Straßburger Bürgers Ullrich Marbach. Dieser verkaufte sie an den Amtmann der Herrschaft Staufenberg, Johann Michael Scherer (in den Kirchenbüchern auch als „Schärer“- genannt Hauser)
  • Sechs Jahre später, am 8. Januar 1661, veräußerte sie dessen Witwe, die „edle, vieltugendreiche Frau Anna Margaretha an den „hochwohlgeborenen  Herrn C a r l  N e v e u   de  l a  F o l i e, Ihrer hochfürstl. Durchlaucht Ferdinand Carls, Erzherzogs zu Oesterreich, Geh. Rat, Cammerer, Obersten und Landvogten in der Ortenau“ und dessen Nachkommen.
  • Die Mühle und deren Lage werden im  Kaufbrief folgendermaßen beschrieben: „In den Stöcken, uf Staufenberger Territorio, nach vorn gegen den Durbach, hinten hinauf gegen den Hardtwald. – Ein neuerbautes Haus mit Hof, Scheuer, Stall samt einer abgegangenen Mahlmühlin neben dem dazugehörigen Mühl- und Wasserrecht. Item eine Blauel, Dörrstub und ein altes Scheuerlein, auch zwei Tauen Matten gleich hinten daran, alles ahneinander.“ Der Kaufpreis betreug 300 Gulden.
  • Ein Jahr nach dem Kauf, am 20. Februar 1662, verzichteten auch Abt und Konvent des Klosters Allerheiligen auf die Zinsen, die sie seit 1378 bezogen.
  • (Harnister prüfen!)   – wer hat an Neveu verkauft.             
    In den Berichten von Otto Kähni sind widersprüchliche Angaben gemacht. Während es im Bericht über die Weilermühle heißt: – der Straßburger Bürger „Harnister“ – mit Fundstelle F 264  320 Weilergut im Stadtarchiv und Hinweis auf die Kaufurkunde von 1661 sowie Weilermühle seit 1370 Heißt es im anderen Artikel von Kähne über die Weilermühle mit gleicher Quellenangabe bezüglich des Stadtarchivs in Offenburg, – dass Verkäufer Die Witwe des Amtmanns Johann Michael Scherer war!

1661    Der Straßburger Bürger Harnister verkauft das „Gültgut“ in Durbach-Unterweiler mit der Weilermühle an Carl von Neveu (Charles Neveu e la Folie) – stammend aus der Provinz Anjou in Frankreich. Nach der Schlacht bei Lützen trat von Neveu in das kaiserliche Heer über. Nach dem 30jährigen Krieg belohnte das Erzhaus Österreich den Obersten  Carl von Neveu und Erzherzog Ferdinand übertrug ihm 1650 die Landvogtei Ortenau. Das Schloss Ortenberg wurde ihm zunächst als Wohnsitz angewiesen. 

1656 wurde ihm das Dorf Windschläg übertragen.
1734 wurde die Mühle von den Franzosen bis auf den Grund eingeäschert.
          Die Mühle wurde von Generalmajor Franz Josef Freiherr von Neveu
          wieder aufgebaut (Die Ortenau 1959 S.154)
1787 Weinausschank in der Weilermühle 
          (Stadtarchiv OG  /die Ortenau   Bericht von Otto Kähni)

Besitzverhältnisse

1328 – Der Edelknecht Jörg von Wiedergrün, ein                
           Lehensmann des Grafen Konrad von Freiburg, 
           wird als erster Besitzer 
           “uff der M ü l e n  gelegen zue Durrenbach Wiler” genannt 

1378 – Edelknecht Andreas von Wiedergrün 

1655 – Ullrich Marbach, Straßburger Bürger, verkauft die Mühle an
           Johann Michael Schärer, genannt Hauser,
           Amtmann der Herrschaft Staufenberg

An der Ostseite der Weilermühle eingemauerter Wappenstein mit zwei ovalen Wappentafeln. Links Das Wappen des Freiherrn Franz Konrad von Neveu mit zwei gekreuzten (umgekehrten) Ankern, rechts das Wappen seiner Gattin M. Elisabeth Augusta v. Eberstein (aus fränkischem Geschlecht). 

 

1661 – der hochwohlgeborene Herr Carl Neveu de la Folie, 
            Landvogt der Ortenau erwirbt die Mühle

1998  – Gerhard Treier erwirbt von Freiherr von Neveu 
           und erneuert/saniert das Wohnhaus. 
           Im Erdgeschoss wird wieder eine Gastwirtschaft eingerichtet

Cookie Consent mit Real Cookie Banner