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Bierbrauereien in Durbach

Bierbrauereien in Durbach

1.)   Ehemals „Gasthaus Sonne“ – siehe Der Felsenkeller

2.)   Gasthaus „zur Linde“

3.)   Gasthaus „zur Traube“ – früher Gasthaus „Deutscher Kaiser“ –   – Auszug aus dem Gemeindearchiv:    

Dem Ritterwirth Danner und Badwirth Brandstetter wird andurch eröffnet, daß dem Bierbrauer Xaver Brandstetter dahier, durch Hohen Regierungs Beschluß vom 29 v.M. Nr.33817 gestattet worden, das von ihm selbst gebrautes Bier ausschenken zu dürfen.

                        Durbach, den 20. Oktober 1842

                                               Bürgermeister Zeller

  

Durbach, den 12. November 1842

Gehorsamster Bericht des Gemeinderats zu Durbach,

die Bitte des Bierbrauers Xaver Brandstetter dahier um eine Weizensiede zum Bierschankauf seinem eigenthümlichen Hause dahier betreffend:

 

Bierbrauer Xaver Brandstetter hat aus der anliegenden Vorstellung wegen ……   … selbstgebrautes Bier im Hause ausschenken zu dürfen mit dem Anfügen Bittlich übergeben solche dem Gr. O. A. zur Genehmigung vorwantlich einzubegleiten.

Nachdem Bierbrauer Xaver Brandstetter seine Bierbrauerey im eigenen Hause vollständig eingerichtet und schon gutes Bier gebraut hat, sofort auf fraglichem Hause schon fürher eine Bierwirtschaft ausgeübt worden, und desfalls die frühere Bierwirtschaft nun fortzuführen gedenket, auch der Bierschank zur Brauerey gehört, und noch weiter der allgemeine Wunsch des Publikums ist, daß eine Bierwirthschaft hier eröffnet werde, der Genuß des Biers gegenwärtig allgemein vorhersehend geworden, somit ein Bedürfniß des Publikums ist, so finden wir es für notwendig dieses Bittgesuche dem Gr. O.A. zur Gewährung gehorsamst zu empfehlen.

            Die Vorstellung liegt an. 

 

Großherzoglich Badische Regierung des Mittel Rheinkreises

Rastatt, den 29ten November 1842     – Nr.33.817

Die Bitte des Bierbrauers Xaver Brandstetter von Durbach um Erlaubniß zum Ausschank des von ihm selbst gebrauten Biers betr.

 

Großh. Oberamte Offenburg wird auf  den Bericht vom 18ten d.M. Nr.23.877 unter Rückanschluss der Berichtsbeilagen zur Eröffnung und weiteren Verfügung erwiedert, daß dem Bierbrauer Xaver Brandstetter in Durbach das von ihm selbst gebraute Bier auszuschenken, anmit gestattet werde.

                                   Baumgärtner, 

                                                           (Stempel)

 

Vorstehende Abschrift wird dem BürgmeisterAmte Durbach zur Nachricht und Eröffnung an Brandstetter und die Wirthe mitgetheilt.

                                               Offenburg, den 14ten Dezember 1842

                                               Großh. Oberamt 

                                                                       Unterschrift

 

Auszug aus dem Grundbuch von Durbach – Heimburg Band 4 Nr.214 Seite 684 – 691

 

Steigerungsprotokoll vom 08.10.1847

Versteigerung von Bierbrauer Xaver Brandstetter (Deutscher Kaiser)

Erwerber/Steigerer/    Andreas Kiefer und Consorten

 

Beschrieb:      Ein zweistöckiges Bierwirtschaftsgebäude mit einer schön eingerichteten Bierbrauerey u. einem Felsen Keller nebst zwei gedeckten Kegelbahnen im Vorgarten, so dann Scheuer und Stallung, ca 30 Ruthen Garten und Hofreithe hebst ½ haufen Reben mitten im Thale dahier, eins. Anton Werner, ands. Heinrich Bodenheimer u. Fidel Fritz, vornen die Dorfstraße, dabei wie oben auch besonders bemelt, daß die Einrichtung zur Bierbrauerey als Fahrnis betrachtet, und nicht in dieser Steigerung mitbegriffen ist. 

 

Grundbucheintrag vom 19.7.1894

Auszug aus der am 6.Juli 1894 abgeschlossenen Erbtheilungsverhandlung auf das am 25. April 1894 erfolgte Ableben des Schirrmann rudolf Bierbrauer in Durbach über die Verteilung der in der Erbmasse vorhandenen Liegenschaften:

Lagerbuch Nr.41

………Auf der Hofraithe steht ein 2stöckiges Wohnhaus mit 2 Balkenkellern hieran angebaut die Brauerei, Scheuer Stall, Kegelbahn, Back- und Waschhaus ein gewölbter und ein Eiskeller

 

Der Felsenkeller wurde offensichtlich bereits von Bierbrauer Brandstetter um 1842 angelegt. Über dem Eingang des Kellers befindet sich das Zunftwappen der Bierbrauer –    Es handelt sich um ein sogenanntes „Hexagramm, dem sogenannten Bier- oder Brauerstern, der in der Literatur gerne als altes oder sogar ältestes Zuftzeichen der Brauer beschrieben wird.   ( siehe auch Internet Historische Brauersymbole – Bierstern – Ausschankzeichen.

Das Bier-Schankrecht war im Mittelalter oft mit dem Braurecht verbunden.

 

Der Bier-Stern ist fast identisch mit dem Davids-Stern, hat jedoch in diesem Fall keinerlei Bezug zu diesem. 

 

Neben dem Bierstern als Zeichen der Bierbrauer befinden sich die Buchstaben B  für Brandstetter und (vermutlich) H oder X     für Xaver.   Brandstetter stammte von Bottenau, Zinken Rohrbach,   – seine zweite Frau, eine geborene Kiefer stammte ebenfalls von Bottenau, weshalb deren Verwandtschaft bei der Versteigerung des Anwesens im Jahre 1847 das Anwesen ersteigerte.

 

Durbach, im Januar 2010

Josef Werner, Ratschreiber                       

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